Kirche Seelsorge im Wupppertaler Westen: Mit Kreativität durch die Krise

Vohwinkel · Im Wuppertaler Westen gibt es neue Gesichter in den Gemeinden – Seelsorger nahmen ihre Arbeit in der Coronazeit auf.

 Diakon Matthias Stempfle ist seit 1. August in der Evangelischen Kirchengemeinde Vohwinkel tätig.

Diakon Matthias Stempfle ist seit 1. August in der Evangelischen Kirchengemeinde Vohwinkel tätig.

Foto: Stempfle

Für die katholischen und evangelischen Gemeinden im Wuppertaler Westen wäre 2020 auch ohne die Pandemie ein ereignisreiches Jahr gewesen. Zahlreiche Personalentscheidungen und Umstrukturierungen standen an. Durch Corona war die Zeit zwischen dem ersten Lockdown und dem Jahreswechsel dann eine ganz besondere Herausforderung. Trotzdem haben die neuen Seelsorger im Stadtteil in den ersten Monaten ihrer Tätigkeit viele aufmunternde Erfahrungen gemacht. Sie bleiben zuversichtlich.

„Es war sicher ein bewegtes Jahr und nicht einfach, alles unter einem Hut zu bringen. Den Umständen entsprechend war es aber ein guter Start“, sagt Diakon Matthias Stempfle. Er ist seit dem 1. August in der Evangelischen Kirchengemeinde Vohwinkel tätig und fühlt sich von den Gläubigen hier herzlich aufgenommen.

„Es ist natürlich durch Corona viel schwieriger, die Menschen kennenzulernen, daher mussten wir kreativ sein“, erzählt Stempfle. Besonders die zahlreichen Online-Angebote seien dabei hilfreich gewesen. „Ich hoffe aber, dass der persönliche Kontakt im neuen Jahr möglichst bald wieder möglich sein wird“, so der Diakon. Ihn beeindruckt die Vielfalt in der Gemeinde und die gute Vernetzung im Stadtteil.

Den Kontakt zu
den Menschen nicht verlieren

Auch für die neue Pfarrerin Bettina Dähnick war es ein ungewohnter Einstieg. „Ich hätte nicht gedacht, dass uns die Pandemie so lange begleitet“, erzählt sie. Die Pfarrerin ist in Vohwinkel schon länger fest verwurzelt, daher war sie für die meisten Gemeindemitglieder keine Unbekannte. „Das hat mit sehr geholfen“, erzählt sie. Gleichwohl sei es in der Pandemie eine wichtige Aufgabe, den Kontakt zu den Menschen nicht zu verlieren. „Wir haben über Telefonate, Briefe und das Internet unser Möglichstes getan“, so Dähnick. Es gehe aber nicht alles auf Distanz.

 Kaplan Tobias Menke ist seit September für die katholische Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen zuständig..

Kaplan Tobias Menke ist seit September für die katholische Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen zuständig..

Foto: Frauke Dietrich

Eine ihrer Schwerpunktaufgaben ist die Arbeit in den evangelischen Kitas. Dabei standen in den vergangenen Monaten zahlreiche Besuche in den Einrichtungen auf dem Programm. Der Kontakt mit den Kindern ohne Maske sei natürlich ein Risiko. „Da braucht es schon Gottvertrauen“, so Dähnick. Sie blickt bei allen Schwierigkeiten optimistisch auf das neue Jahr. „Wir werden die Hände nicht in den Schoß legen“, verspricht sie.

Neu in der Gemeinde ist auch Kantorin Annelie Herrmann, die als Nachfolgerin ihres langjährigen Vorgängers Achim Maertins seit dem 1. November ihren Dienst angetreten hat. „Wir freuen uns sehr, dass unser Team wieder vollständig ist“, sagt Presbyteriumsvorsitzender Armin Lange. Die Coronazeit habe viel Kraft gekostet. „Wir haben uns bemüht, alle Vorgaben zu erfüllen, allerdings waren die oft sehr kurzfristigen Entscheidungen der Landesregierung dabei wenig hilfreich“, betont Lange.

Kurzfristige Entscheidungen
der Politik nicht hilfreich

Gute Erfahrungen hat in Vohwinkel auch der katholische Kaplan Tobias Menke gemacht. „Ich bin hier sehr freundlich aufgenommen worden, was mir den Einstieg sehr erleichtert hat“, berichtet er. Der Diplom-Theologe und Diplom-Pädagoge hat viele Jahre als Religionslehrer gearbeitet und war zuletzt im Sendungsraum Haan/Hilden tätig. Seit September ist er für die katholische Pfarreiengemeinschaft Wuppertaler Westen zuständig.

Diese setzt anders als die evangelischen Gemeinden im Stadtteil weiterhin auf Präsenzangebote. An Heiligabend fanden mehrere Gottesdienste auf dem Lienhardplatz mit jeweils rund 150 bis 200 Gläubigen statt. Dabei galten unter anderem eine Maskenpflicht, ein Mindestabstand von zwei Metern und ein Verzicht auf Gesang. Diese Regeln gelten auch für Gottesdienste in den katholischen Kirchen. „Wir machen hier ein sicheres Angebot“, sagt Tobias Menke. Künftig soll es aber auch Online-Messen geben.

Noch ungeklärt ist der Zeitpunkt für die Neubesetzung der Stelle des leitenden Pfarrers des katholischen Seelsorgebereichs. Für die Vakanz hat Pfarrer Klaus-Peter Vosen von der Kirchengemeinde St. Antonius ab dem 1. September die Leitung als Pfarrverweser übernommen. Er ist hauptsächlich mit administrativen Aufgaben betraut.

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