Sechs Fahrspuren auf der A 46 in Wuppertal?

Die laufenden Bauarbeiten nähren Spekulationen, dass die Wuppertaler Stadtautobahn bald erweitert wird – für den Verkehrsfluss, zu Lasten tausender Anwohner.

Wuppertal. Rund um die Großbaustelle A 46 wächst die Sorge, dass die Autobahn durchs Wuppertaler Stadtgebiet in absehbarer Zeit so ausgebaut wird, dass sie angesichts täglicher Staus noch mehr Verkehr bewältigen kann. Im Verkehrsausschuss fordert die SPD einen Bericht zum Stand der Dinge auf der A 46. Auch die Stadtverwaltung hat sich mit dem zuständigen Landesbetrieb Straßen in Verbindung gesetzt.

Hintergrund ist zum einen, dass auf weiten Strecken der Autobahn derzeit - wie berichtet - die Standstreifen so erneuert und asphaltiert werden, dass sie im Ernstfall auch als Fahrspur benutzt werden können. Bislang hat der Landesbetrieb auf WZ-Nachfragen allerdings wiederholt den Eindruck zurückgewiesen, diese neuen Standstreifen auf Dauer für den Verkehr nutzen zu wollen.

Zum anderen weist im Abschnitt Barmen ein Baustellenschild darauf hin, dass die A 46 in Fahrtrichtung Düsseldorf nicht nur neuen Lärmschutz erhält, sondern auch auf sechs Spuren erweitert wird. Als weiteres Zeichen auf dem Weg zum langfristigen Ausbau der A 46 sieht die SPD den Umstand, dass nun auch an den Auffahrten Barmen und Wichlinghausen Ampeln installiert werden, die in Spitzenzeiten den Zustrom auf die Autobahn steuern. Der erfolgte Ausbau auf drei Spuren an der Varresbecker Steigungsstrecke wird ebenfalls als ein Indiz dafür gesehen, dass die A 46 nach und nach "auf kaltem Wege" erweitert wird.

"Wir haben keine Erkenntnisse darüber, dass sechs Spuren eingerichtet werden", erklärte Verkehrsdezernent Frank Meyer im Ausschuss. "Aber wir gehen der Sache nach." Ohnehin habe man sich mit dem Landesbetrieb darauf geeinigt, etwas für die Kommunikation zu tun: So soll es einmal im Quartal ein Sachstandsgespräch zwischen der Stadt und dem Landesbetrieb geben. Und: Eine Erweiterung der A46 stelle auf jeden Fall neue Anforderungen auch an den Lärmschutz, betonte Meyer.

Der Dezernent räumte ein, dass es selbst für die Stadt mitunter problematisch sei, beim vor wenigen Jahren umstrukturierten Landesbetrieb mit seinen vielen Niederlassungen die richtigen Ansprechpartner zu finden.

Da passte es ins Bild, dass Martin Lorenz, Baustellen-Koordinator bei der Stadt Wuppertal, in einem anderen Punkt erklärte, dass man von den aktuellen und stauträchtigen Bauarbeiten im Autobahn-Kreuz Nord selbst "überrascht" worden sei. Hinzu kommt, dass sich die Bürgerinitiative für den Lärmschutz entlang der A 46 mit ihrer Kritik an laufenden Wand-Montagen an den Verkehrsausschuss gewandt hat. So gibt es auf allen Seiten großen Klärungsbedarf zur Zukunft der Autobahn.

Auf Nachfrage der WZ gab es beim Landesbetrieb gestern noch keine weiteren Informationen zur Planung an der A 46. Die Bauarbeiten am Rand und Mittelstreifen laufen auf Hochtouren.

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