Schwimmen Schwimm-Ausbildung der SSG vor dem Aus

Wuppertal · Nach dem Tod der SSG-Spartenleiterin wird eine Lösung für die Nachfolge gesucht.

 Anja Voorbrock (v.l.), Doris Rauner, Michael Eckers und Gudrun Bangert hoffen auf eine Koordinatorin.

Anja Voorbrock (v.l.), Doris Rauner, Michael Eckers und Gudrun Bangert hoffen auf eine Koordinatorin.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Bäderschließungen aus Einsparungsgründen haben unter anderem die unliebsame Folge, dass immer weniger Kinder im Sportunterricht schwimmen lernen. 59 Prozent der Zehnjährigen sind keine sicheren Schwimmer, das gab die Deutsche-Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) nach einer Umfrage bekannt. „Die Schwimmfähigkeit der Kinder im Grundschulalter ist weiterhin ungenügend“, so der DLRG-Präsident Achim Haag.

Umso wichtiger sind die Anstrengungen der Sportvereine, Kindern Schwimmunterricht anzubieten. So wie die SSG Wuppertal, die 2017 aus der Fusion der BTG, des TSV 1887 und des TV Friesen entstanden ist. Doch dem wöchentlichen Schwimmkurs im städtischen Hallenbad Röttgen, wo an jedem Mittwoch von 17 bis 19 Uhr Kinder, Jugendliche und Erwachsene (zu Extra-Zeiten) schwimmen lernen und unter fachlicher Anleitung von qualifizierten Übungsleitern ihre Schwimmtechnik verbessern können, droht das umgehende Aus. .

Personelle Gründe haben zu dem Dilemma geführt, denn die Koordinatorin der Kurse und der Übungsleiter, Andrea Schmidt, ist im vorigen Jahr im Alter von nur 48 Jahren verstorben, und seitdem ist deren Position vakant und wird vorübergehend durch Doris Rauner, die Spartenleiterin „Schwimmen“, des benachbarten TV Uellendahl ausgeübt.

Nach dem Tod der SSG-Spartenleiterin („sie war die Seele der Schwimmabteilung“) muss dringend die Nachfolge geregelt werden - die Schwimmabteilung der SSG Wuppertal steht sonst Ende Januar (Übergangsfrist 12. Februar) vor der Schließung und dem Schwimmunterricht, dem Erwerb des Seepferdchens und der Schwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold bei der SSG droht dann das Aus.

„In einem Brief hat sich der Vorstand direkt an die Eltern der Kinder gewandt und nachgefragt, ob jemand bereit wäre, die Spartenleitung Schwimmen in der SSG Wuppertal ehrenamtlich zu übernehmen“, so die Medienwartin Anja Voorbrock.

Sie weist dabei darauf hin, dass neben der Koordination der Kurse und der Übungsleiter diese wichtige Funktion auch die Teilnahme an den erweiterten Vorstandssitzungen, Kostenabrechnungen, den Kontakt zu Kindern und Eltern und eine Anwesenheit bei den Kursen beinhaltet. Außerdem ist das Rettungsschwimmer-Abzeichen in Bronze erforderlich. „Eine Position, bei der der gute Wille auch mit der nötigen Fachkompetenz einhergehen muss“, wie der Vorsitzende des Vereins, Michael Eckert, betont.

„Schwimmunterricht der SSG wird seit der Eröffnung des Bades Röttgen 1974 schon vom Fusionsvorgänger TSV 87 praktiziert“, berichtet Gudrun Bangert, die 2. Vorsitzende, „und es haben ganze Generationen hier Schwimmen gelernt. Es wäre traurig, wenn das plötzlich zu Ende sein sollte.“

Eine Meinung, die verständlicherweise auch von den betroffenen Eltern geteilt wird. „Meine Kinder Julius (7) und Raphael (5) haben hier die Bronze-Prüfung und das Seepferdchen absolviert“, sagt Mutter Karin Höcht und fügt hinzu: „Ein solches Angebot zu diesem günstigen Preis gibt es sonst nicht mehr.“

Und Großvater Klaus Gerhard Kotthaus stellt nüchtern fest: „Das Schwimmen hier bei der SSG gehört für meine Enkelin Sarah zum Wochenablauf“. Khadija Rhaz-Kallouki, die ihre sechsjährige Tochter Hania zum Schwimmen bringt, sagt nur eins zum drohenden Aus: „Schrecklich wäre das“.

Doch vielleicht gibt es einen schmalen Silberstreifen am Horizont: „Auf unsere Aufrufe in der WZ und bei Facebook gab es jetzt zwei Bewerbungen. Wir werden in der kommenden Woche Gespräche führen“, so Michael Eckers.

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