Essenspenden Schwerer Schlag: Die Wuppertaler Tafel erhält keine Spenden mehr von Lidl

Wuppertal · Seit September ist keine aussortierte Ware mehr eingetroffen. Das Unternehmen widerspricht allerdings der Darstellung der Tafel.

 Die Tafel erhält keine Lebensmittel mehr von Lidl.

Die Tafel erhält keine Lebensmittel mehr von Lidl.

Foto: dpa/Matthias Balk

Die Wuppertaler Tafel ist derzeit in Not, weil sie nicht genug Lebensmittel erhält – und das in Zeiten, in denen immer mehr Menschen die Unterstützung der Tafel suchen. Ein Grund für den Mangel ist nach Angaben von Peter Vorsteher, Vorsitzender des Tafel-Vereins, dass sie beim Discounter Lidl keine Lebensmittel mehr abholen könnten.

Die Tafeln in ganz Deutschland verwerten Lebensmittel, die Supermärkte aussortieren, weil ihre Mindesthaltbarkeitsdauer fast abgelaufen ist. Die eingesammelten Lebensmittel geben sie dann in speziellen Ausgabestellen an Bedürftige ab. Lange holte die Wuppertaler Tafel auch täglich Lebensmittel bei den Lidl-Filialen der Stadt ab. Das sei seit September beendet, sagt Peter Vorsteher.

„Wir haben ein Schreiben bekommen, in dem es hieß, dass nun alle Lebensmittel selbst verwertet werden.“ Ab dem Zeitpunkt habe Lidl dann auch seine Aktion „Rette mich“ begonnen, bei der fast abgelaufene Lebensmittel verbilligt verkauft werden. Der Anteil von Lidl habe 30 Prozent der Spenden ausgemacht.

Auf WZ-Nachfrage bei Lidl heißt es allerdings: „Die Aussagen der Wuppertaler Tafel können wir so nicht bestätigen.“ Das Unternehmen wolle Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen. „In diesem Rahmen ist die Partnerschaft mit den Tafeln ein wichtiger Baustein.  Seit 2008 arbeitet Lidl intensiv und vertrauensvoll mit den Tafeln in Deutschland zusammen – so auch in Wuppertal.“

39 Tafelbeauftragte koordinierten die Zusammenarbeit mit den regionalen Tafeln in den Regionalgesellschaften des Unternehmens. „Die Mitarbeiter in den Lidl-Filialen stellen den regionalen Tafeln die Lebensmittel auch weiterhin kostenlos zur Verfügung. Die Menge variiert dabei je nach tagesaktuellen Abverkäufen in den Filialen und der Frequenz der Tafelabholung.“ Das Unternehmen verweist auf weiteres Engagement, etwa die Lidl-Pfandspende zugunsten der Tafel sowie weitere anlassbezogene Spenden und Unterstützungsangebote.

Peter Vorsteher sagt, er würde sich freuen, wenn die Tafel wieder Lebensmittel von Lidl erhalten könnte. „Wir würden sehr gern wieder etwas abholen!“ Gerade weil es derzeit dringend gebraucht werde. Nach der Nachricht im September habe er nach neuen Partnern gesucht, hat auch welche gewonnen. Doch es reiche noch nicht. kati

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