Schwebebahn: Überrollter Monteur war betrunken

Schichtleiter wegen fahrlässiger Tötung angeklagt.

Wuppertal. Der 28. Juli 2010 wird als trauriger Tag in der Geschichte der Schwebebahn in Erinnerung bleiben. Damals starb ein Arbeiter bei Bauarbeiten am Schwebebahngerüst in Sonnborn. Laut Anklage war das Opfer alkoholisiert. Seit Dienstag muss sich ein Österreicher (53) vor dem Amtsgericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Er steuerte damals den tonnenschweren Teleskoplader, der den 46-jährigen Monteur überrollt hat.

Der Angeklagte schilderte am Dienstag — mehr als ein Jahr nach dem tragischen Unfall — sichtlich ergriffen die Ereignisse an jenem Tag. Gegen 20.45 Uhr habe er den Teleskoplader umsetzen wollen. Zuvor habe er als Schichtleiter zwei Kollegen angewiesen, mit dem Abbau von Absperrungen und Bauzäunen an einem anderen Teil der Baustelle zu beginnen. Einer von beiden war das spätere Opfer.

Ein weiterer Arbeiter habe den Straßenverkehr auf der B7 beobachtet und ihm das Zeichen gegeben, dass er fahren könne. Mit dem Vorderrad des Laders soll er dabei den 46-jährigen Cottbusser erfasst haben und ihm über den Kopf gerollt sein.

Einige Kollegen des Angeklagten sprachen den Österreicher von jeglicher Schuld frei. „Das Opfer war ein erfahrener Monteur, man musste davon ausgehen, dass er weiß, wo er sich aufhalten kann“, hieß es. Vom Alkoholkonsum des Opfers — bei einer Blutprobe wurden 1,57 Promille festgestellt — wollen alle Arbeiter nichts bemerkt haben.

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