Wuppertal Schwarzbachtrasse: Der Weg ist frei

Stadt hat fristgerecht den Förderantrag gestellt, die Nordbahntrassen GmbH wird Bauträger. Jetzt geht es beim Ausbau um die Feinabstimmung.

Wuppertal: Schwarzbachtrasse: Der Weg ist frei
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Es war knapp, aber fristgerecht: Zum 30. September hat die Stadt den Förderantrag für das Projekt Schwarzbachtrasse eingereicht. Das Umweltministerium stellt einen Millionenbetrag im Zuge des Programms Klimaschutz im Radverkehr in Aussicht „Wir sind zuversichtlich, dass es klappt“, heißt es aus dem Rathaus. 90 Prozent der für den Ausbau der ehemaligen Bahntrasse zum Rad- und Wanderweg veranschlagten drei Millionen Euro würde — ein Erfolg vorausgesetzt — der Bund beisteuern, die restlichen zehn Prozent die Wuppertal-Bewegung.

„Das ist ein wichtiger Meilenstein“, so die Stadtverwaltung. Auch Lutz Eßrich, 2. Vorsitzender der Wuppertal-Bewegung, freut sich. „Alle Formalitäten sind damit erfüllt. Der Weg für die Schwarzbachtrasse ist frei“, so Eßrich, der aber einräumt, dass es noch einige Modalitäten, was den Ausbau angeht, zu klären gibt.

Ein Grund dafür ist sicher auch, dass beim Ausarbeiten des Förderantrags die Zeit drängte — es ging erst einmal darum, ihn fristgerecht zu stellen, damit die Fördergelder nicht an Wuppertal vorbeifließen. Das Programm Klimaschutz für Radverkehr sei ja „wie für uns gemacht“, hatte Carsten Gerhardt, Vorsitzender der Wuppertal-Bewegung, stets gesagt. Hätte der Verein aber den Antrag gestellt, wären nur 70 Prozent vom Bund gefördert worden. Deshalb der enge Schulterschluss mit der Stadt, der sich auch beim Ausbau fortsetzt: Die Stadt kauft dafür die Trasse — die von der Wuppertal-Bewegung gegründete Nordbahntrassen GmbH, die bislang schon die Nordbahntrasse unterhält, wird Bauträger für die gut zwei Kilometer lange ehemalige Bahnstrecke, übernimmt nach Fertigstellung für fünf Jahre die Trasse als Betreiber und kümmert sich um Sicherheit, Sauberkeit und den Winterdienst .

„Wir hatten sehr gute Gespräche mit der Wuppertal-Bewegung und mit dem Bund als Fördergeber“, sagt Oberbürgermeister Andreas Mucke. Mit dem Bund sei vereinbart, dass die Stadt das Geld im Falle der Förderung an die Wuppertal-Bewegung weiterleiten kann, diese dann ein Büro mit den Ausschreibungen beauftragt. Die Politik müsse dem Verfahren noch zustimmen. „Ich bin zuversichtlich, dass das geschieht“, so Mucke.

„Auch beim Kauf sieht es positiv aus“, so das Presseamt auf Anfrage. Mit dem bisherigen Eigentümer, der Bahntochter BEG, liefen die Verhandlungen. Bei den Planungen für den Ausbau der Schwarzbachtrasse, die für viele eine ideale Ergänzung der Nordbahntrasse darstellt (siehe Kasten), gelte es noch, „Feinheiten zu klären“.

Zurzeit laufen umfangreiche Gutachten über Brücken und den Tunnel. Ein Streitpunkt in der Vergangenheit zwischen Stadt und Wuppertal-Bewegung waren unter anderem unterschiedliche Ansichten über den Sanierungsbedarf bestimmter Bauwerke auf der Nordbahntrasse — eine Diskussion, die sich auch nach der Eröffnung des 23 Kilometer langen Rad- und Wanderwegs fortsetzt, etwa bei der Brücke Max-Planck-Straße.

Aus Sicht der Wuppertal-Bewegung seien die Viadukte und Brücken der Schwarzbachtrasse in „einem erfreulich guten Zustand“, wie Carsten Gerhardt mehrfach gegenüber der Westdeutschen Zeitung erklärt hatte. Der Chef der Wuppertal-Bewegung hatte sich sogar schon einen Eröffnungstermin ausgeguckt — im Juni 2017. Da ist man im Rathaus aber deutlich vorsichtiger. „Nach jetzigem Stand würden wir uns noch nicht trauen, einen möglichen Zeitplan zu nennen.“

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