Schulwahl in Wuppertal: 38 Prozent gehen aufs Gymnasium

Beim Wechsel von der Grundschule ist das Gymnasium die beliebteste Schulform. Keine Wuppertaler Schule ist im Bestand bedroht.

Wuppertal. 71 Schüler, die zu Beginn des kommenden Schuljahres von der Grundschule auf eine weiterführende Schule wechseln, sind noch für gar keine Schulform angemeldet. Das ist eine völlig normale Quote, wie Schuldezernent Matthias Nocke berichtet. Traditionell landen diese Schüler dann meist bei einer der Wuppertaler Hauptschulen.

Aber nicht nur deshalb zeigt sich diese Schulform in diesem Jahr stabil. Wie gewohnt werden knapp 15 Prozent der abgehenden Grundschüler auf die Hauptschule wechseln. Und die Stadt sieht sich angesichts der in diesem Jahr besonders wenigen Schulwechsel und aufgrund der stabilen Verhältnisse an den anderen Hauptschulen darin bestätigt, das Ende der Hauptschule Katernberg beschlossen zu haben. Ob an jeder Schule zwei Züge aufgemacht werden können, ist jedoch eher unwahrscheinlich, so Hauptschul-Sprecher Paul-Hartmuth Fischer.

Beliebteste Schulform bleibt das Gymnasium, an das 38 Prozent der jetzigen Viertklässler wechseln. Jede Schule nimmt mindestens drei Züge auf, so Schulform-Sprecher Karl W. Schröder. Am Ganztagsgymnasium Johannes Rau (66 Anmeldungen) entstehen so besonders kleine Klassen. Abweisungen gab es lediglich am sechs-zügigen Carl-Fuhlrott-Gymnasium.

Detlef Vögeding, Sprecher der Realschulen, berichtet zwar über weiter hohe Anmeldezahlen, doch im Zweifel entschieden sich die Eltern stets gegen die Realschule und für das Gymnasium. „Die Eltern wollen, dass es den Kindern besser geht als ihnen selbst und geben dann Gas — häufig in eine völlig falsche Richtung.“

Er teilt damit ein Problem, das auch die Hauptschulen umtreibt. Denn häufig müssen sie ihren Schülern mit Ende der zehnten Klasse nahelegen, die angebotene Ausbildungsstelle auch anzutreten statt weiter zur Schule zu gehen. Einhellige Einschätzung von Fischer und Vögeding: Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz sind selten so gut wie derzeit. Und die weitere schulische Laufbahn könne sich im Zweifel auch nach Abschluss einer Ausbildung noch angehen lassen.

Gleichwohl bringt das vor einigen Jahren eingeführte Hauptschulmodell die erhofften Erfolge. Fanden zum Start des Projekts, bei dem Firmen und Schulen kooperieren, noch lediglich zwölf Prozent der Hauptschul-Abgänger einen Platz im ersten Arbeitsmarkt, sind es jetzt nach Angaben von Nocke bereits 25 Prozent. Und auch das ließe sich noch steigern.

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