Schulschluss für Günter Arntz
Nach fast 30 Jahren im Schuldienst geht der Leiter der Grundschule Hombüchel in Rente.
Als Günter Arntz seine Schullaufbahn begann, wurden Klassenarbeiten noch per Matrize vervielfältigt und die Hausmeisterin brachte täglich stapelweise Briefe. Dabei war der Lehrer, der wegen des Stellenmangels in den 80er Jahren zwei Jahre lang in der Wirtschaft gearbeitet hatte, durchaus schon Kopierer und Computer gewöhnt. Doch in den Schulen hielten diese Hilfsmittel erst allmählich Einzug.
1989 bekamen Günter Arntz und seine Ehefrau - ebenfalls Lehrerin - beide Angebote für Lehrerstellen in Wuppertal. „In der Wirtschaft hatten wir zwar mehr verdient - aber wir wollten mit Kindern arbeiten“, sagt der Rektor der Städtischen Katholischen Grundschule Hombüchel. Angefangen hatte er damals an der inzwischen geschlossenen Katholischen Grundschule Kyffhäuser Straße. Vor zehn Jahren wechselte er dann an seine jetzige Schule mit ihrer sehr vielfältigen Schülerschaft. Zum Schuljahresende geht er mit einer Mischung aus Freude und Bedauern in den Ruhestand.
Verändert hat sich viel in den 30 Jahren: „Der Unterricht sieht heute komplett anders aus“, erzählt der 63-Jährige. Statt Frontalunterricht vor der Klasse stehe nun die individuelle Förderung jedes einzelnen Schülers im Mittelpunkt. „Wir haben dafür extra für jede Klassenstufe Lernpläne anhand der Lehrpläne entwickelt“, erklärt der Rektor. Die Schüler arbeiten daran in ihrem eigenen Tempo. Farben zeigen ihnen an, ob sie die Anfänger-Aufgaben, die für Fortgeschrittene oder für Profis lösen. Um eine individuelle Betreuung zu ermöglichen, werden viele Stunden von zwei Lehrkräften begleitet. Auch der Stellenwert von Schule grundsätzlich habe sich verändert, berichtet Arntz: „Die Kinder sind hochgradig motiviert und die Eltern sehr interessiert an der Bildung ihrer Kinder.“