Schulen reagieren streng auf Ferienverlängerung

Wer zu früh in den Urlaub startet, um etwa Geld zu sparen, muss mit einem Bußgeld rechnen.

Schulen reagieren streng auf Ferienverlängerung
Foto: dpa

Wuppertal. Die Sommerferien beginnen am Freitag nach der Zeugnisausgabe — und keinen Tag früher. Familien, die vorher in den Urlaub starten wollen und deshalb die Kinder schon eher aus der Schule nehmen, müssen mit einem Bußgeld rechnen. Insgesamt seien Wuppertaler Eltern aber verständig, sagt Arno Schulz, Leiter des Schulamts, das für Grund-, Haupt- und Förderschulen zuständig ist.

Häufiges Motiv für die eigenmächtige Ferienverlängerung sind die Preise für Urlaubsreisen. „Ferien sind immer teuer“, bestätigt das Reisebüro „Witte Flugdienst“. Eine kurze Stichprobe ergibt, dass ein Flug nach Mallorca heute nur 170 Euro kostet, kommende Woche aber schon 300 Euro.

„Klar ist das manchmal schwierig, wenn die Flüge teuer sind“, sagt Ulla Bluhm, Leiterin der Grundschule am Nützenberg. „Aber Gesetz ist Gesetz.“ Den meisten Eltern sei das auch klar.

Detlef Appenzeller, Leiter des Gymnasiums Bayreuther Straße, sagt, dass die Zahl der Fehltage vor den Ferien zurückgegangen ist. Dazu hätten Berichte beigetragen, dass die Polizei am Flughafen vor Ferienbeginn kontrolliert, ob reisende Kinder im Schulalter beurlaubt sind. Die Bundespolizei am Düsseldorfer Flughafen bestätigt das nicht. Aber die Warnung scheint dennoch zu wirken.

„Wir sind auch konsequenter geworden“, sagt Appenzeller. Er prüft jeden Antrag auf Beurlaubung, lässt sich Einladungen zu Hochzeiten oder Bescheinigungen von Krankenhäusern für Erkrankungen von Verwandten zeigen. Und wenn er ablehnt, prüft er, ob die Kinder trotzdem fehlen. Wenn ja, leitet er das an die Bezirksregierung weiter, die das Bußgeldverfahren einleitet. „Bei mehreren Kindern und mehreren Tagen kommen schnell mehrere hundert Euro zusammen. Da ist der Gewinn durch billigere Flüge schnell weg“, sagt Appenzeller.

334 solcher Bußgeldverfahren hat die Bezirksregierung Düsseldorf 2016 eingeleitet, die für alle Gymnasien, Real- und Gesamtschulen im Regierungsbezirk zuständig ist. Zahlen für Wuppertal gibt es nicht. Auch für die Grund-, Haupt- und Förderschulen nicht. Hier schickt das Schulamt die Bescheide. Leiter Arno Schulz betont, die Zahl bleibe aber deutlich zweistellig.

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