Schüler und Studenten protestieren lautstark für freie Bildung

Bis zu 1000 Schüler, Studenten und Lehrer zogen heute gegen Turbo-Abi und Studiengebühren durch Elberfeld.

Wuppertal. Auf dem Karlsplatz ist es laut - er ist voller Menschen. Neben Studenten und Lehrern sind es vor allem die Wuppertaler Schüler, die sich heute dort um 12 Uhr versammelten - zum Bildungsstreik 2010. Es läuft Musik, gleich soll eine kurze Kundgebung starten. Jonas, Tim, Dedy und Felix sind vom Sankt-Anna Gymnasium her gekommen. "Wir verlangen mehr Geld für die Bildung und die Abschaffung der Kopfnoten und des Turbo-Abis", sagen die Achtklässler.

Das und mehr fordert auch das Bildungsbündnis Wuppertal. "Wir stehen für kostenlose Bildung, für demokratische Schulen und die Abschaffung der Kopfnoten", sagt Jonas Vogt bei der kurzen Ansprache. Zusammen mit Jasper Tobias Elbers führt er danach den Streik an. Dirk Krüger von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, hat den Streik angemeldet: "Wir sind auf Eurer Seite. Lehrer und Schüler müssen jetzt zusammen kämpfen." Die Menge tobt. Dann setzen sich die rund Schüler und Studenten - die Polizei spricht von 500 Teilnehmern, die Veranstalter von 1000 - in Bewegung.

Vom Karlsplatz aus marschieren die Demonstranten lautstark vorbei an der Realschule Neue Friedrichstraße auf die Gathe. Plötzlich bleibt die Menge stehen. Es wird laut von Zehn rückwärts gezählt - dann laufen die jungen Menschen die Straße runter. Viele Passanten bleiben stehen. An der Paradestraße biegen die Streikenden ab zur Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule. Durch die Straßen hallen Sprechchöre: "Bildung für alle - und zwar kostenlos". Fenster öffnen sich, die Anwohner beobachten das Spektakel. Vor der Schule dann ändert sich der Ton: "Schließt euch an, schließt euch an." Weiter geht es über den Hofkamp und die Morianstraße Richtung B7.

Am Busbahnhof Döppersberg legt die Menge eine kurze Sitzblockade ein. Sie wollen auf die Missstände im Schulbusverkehr aufmerksam machen - nach Meinung des Bildungsbündnisses setzen die Stadtwerke zu wenig Busse ein. Über Islandufer, Wall und Neumarktstraße zieht der Zug in Richtung Laurentiusplatz. Dort steigt die Abschlusskundgebung. Die Demonstranten applaudieren sich selbst. Sie wollten auf sich und ihre Forderungen aufmerksam machen - und das haben sie heute geschafft.

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