Schüler setzen sich für Nachhaltigkeits-Ziele der UN ein
Am Johannes Rau-Gymnasium, seit 2017 Unesco-Projektschule, standen einen Tag lang Umwelt und soziale Entwicklung im Fokus.
Das Hummus wollen fast alle auch selbst mal herstellen, auch die Bruscetta-Brote kamen an. Die Zucchini-Spaghetti fanden nicht ganz so viele Freunde. Nicht nur beim Angebot, vegane Speisen ohne Kochen zuzubereiten, erhielten Schülerinnen und Schüler des Johannes-Rau-Gymnasiums neue Impulse. 870 Jugendliche sammelten beim Unesco-Projekttag praktische Erfahrungen und setzten sich dabei mit den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung auseinander.
Seit 2017 ist das Ganztagsgymnasium Johannes Rau an der Barmer Siegesstraße „Unesco-Projektschule“, es hat sich in einem mehrjährigen Bewerbungsprozess für die Aufnahme in das weltweite Netzwerk qualifiziert. Unesco-Projektschulen machen die 17 Nachhaltigkeitsziele zum Thema in Unterricht und Schulleben und engagieren sich dafür, diese bekannt zu machen.
Dazu gehören zum Beispiel die Bekämpfung der Armut, Sicherung der Ernährung, Gleichstellung der Geschlechter, Kampf gegen den Klimawandel und Einsatz für friedliche und inklusive Gesellschaften. Die Lehrer binden diese Themen in den Fachunterricht ein, die Schule nimmt an Veranstaltungsreihen, Wettbewerben und Diskussionsrunden für Unesco-Projektschulen teil.
Einmal im Jahr kommen beim Projekttag die zahlreichen Ideen dazu, die Lehrer, Schüler und Eltern entwickeln, um sich einen Tag lang mit einem neuen Thema zu beschäftigen. In diesem Jahr konnten die Kinder und Jugendlichen unter 47 verschiedenen Themen wählen, zum Teil verbringen sie den Tag auch außerhalb der Schule: So gibt es eine Gruppe, die auf einem Bio-Bauernhof im Windrather Tal mit anpackt, einige besuchen die Falknerei Bergisch Land, einige erfahren in Düsseldorf etwas über Obdachlosigkeit. An der Schule diskutieren sie darüber, woher die Vorurteile gegenüber Sinti und Roma kommen, lernen den neuen Hip-Hop-Tanzstil Krump und dessen soziale Hintergründe kennen, produzieren Salben und Vitaminkapseln oder testen vegane Rohkost-Rezepte.
Das praktische Tun ist Rainer Kokenbrink, dem stellvertretenden Schulleiter und Unesco-Koordinator, bei allem wichtig, weil sich Erlebtes viel stärker einpräge. Wenn die Jugendlichen die anstrengende Arbeit in der Landwirtschaft selbst spürten und dann erfahren, wie wenig Geld die Landwirte dafür bekommen und sich anschließend mit wirtschaftlichen Zusammenhängen beschäftigen, dann „geht das in ganz anderer Weise in die Köpfe, als wenn sie das in einem Buch lesen“.