Schöne Aussicht: Investor zieht zurück

Da das Gebäude jetzt unter Denkmalschutz steht, ist ein Abriss vorerst kein Thema mehr.

Schöne Aussicht: Investor zieht zurück
Foto: Stefan Fries

Ronsdorf. Zwei Mehrfamilienhäuser samt einer Tiefgarage sollten auf dem Gelände an der Straße Schöne Aussicht 25 entstehen. Dafür hätte das alte Firmengebäude dort verschwinden müssen — so sah es jedenfalls die Bauvoranfrage eines Wuppertaler Investors vor. Doch daraus wird nichts. Die Stadt hatte bekanntlich einen Bebauungsplan aufgestellt, dadurch die Bauvoranfrage zurückstellen können. Viel wichtiger aber noch: Der historische Fabrikbau steht mittlerweile unter Denkmalschutz. Ein Abriss ist damit vorerst kein Thema mehr. Auch der Investor hat seine Pläne aufgegeben, wie er gegenüber der WZ bestätigt.

Für Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes (SPD) ist die Unterschutzstellung eine gute Nachricht. Auch wenn der Bau im Inneren sicher in die Jahre gekommen sei, „ist das ein durchaus attraktives Gebäude“. Er wünsche sich jetzt eine vernünftige Wohnnutzung unter Einbeziehung der historischen Gebäudeteile. Auch die Bezirksvertretung Ronsdorf hatte sich im vergangenen Jahr dafür ausgesprochen, dem von der Stadt vorgeschlagenen B-Plan zuzustimmen und zudem den Anstoß gegeben, das Gebäude in die Denkmalliste der Stadt aufzunehmen.

Das ist offenbar erfolgt, auch mit Blick auf die Historie des Standortes, wie auf der Seite der Stadt nachzulesen ist. Bei der Bandfabrik von 1904 handele es sich um einen städtebaulich prägnanten zweigeschossigen rot-gelben Backstein-Fabrikbau. „Ab 1940/41 lässt sich am Standort Schöne Aussicht 25 die aktuelle Eigentümerin, die Firma Johannes Sentgen, nachweisen, die hier (. . .) bis 2017 Bänder herstellte und lagerte.“ Besonders eindrucksvoll sei, heißt es in der Begründung der Unteren Denkmalbehörde, „dass die bauzeitlichen Fenster und Türen nahezu vollständig erhalten sind. Innen ist die bauzeitliche Konstruktion anschaulich erhalten - preußische Kappendecken im Kellergeschoss, gusseiserne Stützen und gewalzte Profilträger in den Obergeschossen. Zudem sind wichtige Elemente der bauzeitlichen baufesten Ausstattung wie das Treppenhaus, die Böden, die Innentüren, die Fenster und inneren Fensterläden in situ (lat. am Ort) überliefert.“ est

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