Wuppertal Schnelles Internet: Es geht noch besser

Nicht jeder Haushalt ist mit Breitbandinternet versorgt. Vor allem für Firmen ist das ein Problem. Die Wirtschaftsförderung will nachbessern.

Auch wenn die Innenstadt gut versorgt ist, gibt es in Wuppertal noch einige Stadtteile, in denen die Versorgung unter 10 Prozent liegt.

Auch wenn die Innenstadt gut versorgt ist, gibt es in Wuppertal noch einige Stadtteile, in denen die Versorgung unter 10 Prozent liegt.

Wuppertal. Schon längst auf Eingabe geklickt, doch der blaue Balken wird und wird nicht breiter. Eine langsame Internetverbindung kostet oft Nerven. Je nachdem wo man wohnt, ist schnelles Netz aber nicht selbstverständlich. Auch in Wuppertal sind die Stadtteile sehr unterschiedlich versorgt.

Im Breitbandatlas der Bundesregierung wird das besonders deutlich. In der Kartenansicht ist Wuppertal grün hinterlegt. Das bedeutet, dass 75 bis 95 Prozent mit Breitbandinternet versorgt sind. Bei näherem Hinsehen sieht man, dass die Innenstadt zwar teilweise über 95 Prozent Breitbandzugang hat, in anderen Stadtteilen, die weiter am Rand liegen, die Versorgung aber unter 10 Prozent liegt.

Aber was heißt Breitband? Laut Definition ist damit ein Internetzugang mit überdurchschnittlich hoher Übertragungsrate gemeint — wie hoch, ist nicht definiert. „Man spricht ab einer V-DSL-Verbindung von Breitband. Das sind 50 mBit pro Sekunde“, sagt Dustin Schmidtberg von Freifunk, einem Verein, der sich für frei zugängliches Internet einsetzt. Damit könne man zum Beispiel Filme bei Online-Anbietern ansehen. Beim weit verbreiteten A-DSL mit 16 mBit/s sei dagegen schon das Hochladen von Fotos zäh.

Bei Leserin Jutta Lucas-Bodey, die in Laaken lebt, läuft es noch schlechter. „Ich dachte erst, das sei ein Einzelfall. Aber ganz Laaken ist unterversorgt“, sagt sie. Allein ein Foto hochzuladen sei schleppend langsam. Von Internetfernsehen gar nicht zu sprechen.

Während man sich als Privatperson über langsames Internet ärgert, kann es für Firmen zu einem echten Problem werden. „Manchmal müssen wir die Arbeit abbrechen und eine halbe Stunde abwarten, ob es besser wird“, sagt Moritz Iseke von den Kalkwerken Oetelshofen. Die Geschwindigkeit schwanke stark — dabei werden die Anforderungen an Internetpräsenz immer höher.

Alexander Möllmann hatte in Cronenberg große Probleme mit der Internetverbindung. Die ist für den Selbstständigen aber unabdingbar. Er produziert Videos, große Datenmengen also. Für seine Arbeit ist vor allem die Hochladerate entscheidend. „Es hat extrem lange gedauert, einen Anbieter zu finden, der eine gute Uploadrate anbietet“, sagt er. Inzwischen konnte die Übertragungsrate durch LTE-Sender aufgebessert werden.

Bei den Firmen im Technologiezentrum in Ronsdorf war die Internetverbindung anfangs auch problematisch. Vor etwa vier Jahren hätten die Anbieter aber auf DSL umgestellt. Seither sei die Verbindung gut. „Eine Firma hier im Haus hat auch selbst Glasfaserkabel verlegen lassen und versorgt alle anderen mit“, sagt Geschäftsführer Martin Hebler.

Die Wirtschaftsförderung will die Lage verbessern. „Internet wird immer mehr zum Standortfaktor“, sagt Alexander Buckardt, der dort für den Breitbandausbau zuständig ist. Wuppertal stehe mit knapp 86 Prozent Versorgung ganz gut da. Trotzdem wolle auch Randbezirke besser anbinden. „Gemeinsam mit Solingen und Remscheid haben wir Fördermittel vom Bund beantragt.“ Im Rahmen des Förderprogramms des Bundes stehen jeder Kommune 50 000 Euro zu. Solingen und Remscheid wurde die Förderung schon bewilligt — Wuppertal warte noch auf den Bescheid. Damit solle ein Masterplan aufgestellt werden, aus dem ersichtlich wird, wo Handlungsbedarf besteht.

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