Kinder Schneiden, Schütteln, Pusten bitte!

Wie Riesen fressen Mähdrescher gerade die Felder leer. Die Maschinen ernten Getreide wie Hafer und Roggen.

 Bei der Ernte von Weizen mit  Mähdreschern entstehen große Staubwolken.

Bei der Ernte von Weizen mit  Mähdreschern entstehen große Staubwolken.

Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Was für Staubwolken! Aufgewirbelt haben sie Mähdrescher, die gerade Linien übers Feld ziehen. In schnellem Tempo verschwinden Getreidehalme in den großen Maschinen. Und was passiert dann? Um herauszufinden, wie ein Mähdrescher funktioniert, lohnt sich ein Blick in eine Fabrik für Landmaschinen.

Dort steht ein offener Mähdrescher ohne Schutzbleche. So sieht man, wo die Halme abgeschnitten werden: Das macht vorne das breite Schneidwerk aus verschiedenen Teilen. Eines davon ist die Haspel, eine Art große runde Bürste. Sie dreht sich und nimmt so die Getreidehalme auf. Gleichzeitig bewegen sich viele kleine scharfe Messer unter der Haspel rasant nach rechts und links. Sie schneiden die Halme kurz über dem Boden ab.

Die Halme landen so im Inneren des Mähdreschers. „Dann beginnt das eigentliche Dreschen“, sagt der Experte Bernd Schapmann. Er arbeitet in der Fabrik, wo die Mähdrescher gebaut werden. Dreschen bedeutet: Die Körner werden von den Halmen getrennt, an denen sie wachsen.

Herr Schapmann geht in der Fabrikhalle zu einer Station, an der zwei wichtige Teile ineinander gesteckt werden: die Dreschtrommel und der Dreschkorb. Der Fachmann zeigt auf den Dreschkorb. Er sieht aus wie ein halbrundes Sieb aus Metall. Da hinein kommt die Dreschtrommel – eine Rolle mit Zacken. „Wenn der Mähdrescher fährt, dreht sich die Dreschtrommel und reibt die Getreidehalme über das Sieb. Auf diese Weise streicht sie die Körner aus den Getreide-Ähren“, erklärt Bernd Schapmann.

An der nächsten Station bauen Arbeiter ein anderes Sieb aus Metall zusammen. Dieses ist gerade wie ein Brett. Das ist der Schüttler. Darauf landen in den meisten Mähdreschern die Halme, wenn sie aus der Dreschtrommel kommen. „Auf dem Sieb werden sie ordentlich durchgeschüttelt“, sagt der Fachmann. So fallen auch die restlichen Körner noch aus den Halmen und zu den anderen Körnern.

Anschließend pustet ein Gebläse Schmutz von den Körnern weg, wie etwa Staub und Stroh-Schnipsel. Ein Aufzug befördert das Getreide dann in den Korntank auf dem Dach des Mähdreschers. Von dort gelangt es meist durch einen langen Metallarm auf einen Anhänger.

Und die Getreidehalme? Manche Mähdrescher zerkleinern sie und verteilen sie auf dem Feld. Oft bleiben sie aber ganz und werden zu Stroh. Darauf machen es sich zum Beispiel Pferde im Stall gemütlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort