Personen wurden nicht verletzt Schneeleopard bricht im Zoo aus

Ein Schneeleopard ist ausgebrochen! Diese Nachricht verbreitete sich am Donnerstag am frühen Nachmittag wie ein Lauffeuer im und vorm Zoo. Um 14 Uhr war Kater Irbis durch eine offene Schiebetür aus seinem Gehege ausgebüxt. Eine halbe Stunde später war der Spuk vorbei: Die Tierärztin hatte die Raubkatze mit einem Betäubungsgewehr in Schlaf versetzt.

 Symbolbild.

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Foto: dpa

Wuppertal. Die lange Warteschlange, die sich um 14.15 Uhr vor dem Zoo-Portal an der Hubertusallee gebildet hat, lässt erahnen, dass etwas nicht stimmt. Niemand darf in den Tiergarten rein, niemand hinaus — alle Glastüren sind verschlossen. „Ein Schneeleopard ist ausgebrochen“, erzählen sich die Menschen vor dem Eingang. Um 14.30 Uhr gehen die Türen wieder auf. Direkt hinter dem Kassenbereich auf den Bänken vor der Zoo-Truhe sitzen Melanie Scholz und ihre Eltern Gabriele und Gerhard. „Wir waren gerade auf dem Weg zu den Affen, als wir von Zoo-Mitarbeitern angesprochen wurden, dass wir sofort hier ins Gebäude gehen sollen“, erzählt Melanie Scholz. „Man hat uns auch gesagt, dass ein Schneeleopard ausgebrochen ist.“ Angst hatten die drei nicht: „Wir haben selber Katzen“, sagt Vater Gerhard Scholz und Tochter Melanie fügt scherzhaft hinzu: „Ich würde mir mehr Sorgen machen, wenn ein Elefant ausbrechen würde.“

Dorothea Baltzer und Rosi Boße fürchteten auch nicht um ihr Leben: „Aber wir hatten Angst um den Schneeleoparden“, berichten die beiden Damen unisono. Grundsätzlich sei die Atmosphäre im Zoo ruhig gewesen, „aber das war schon ganz schön spannend“, findet Dorothea Baltzer. Eine Dame, die mit ihnen im Affenhaus Zuflucht gefunden hatte, so erinnert sich Rosi Boße, sei aber furchtbar aufgeregt gewesen.

André Stadler ist einer der beiden Kuratoren im Zoo. Kurz nach dem Ausflug von Kater Irbis wirkt der Biologe reichlich mitgenommen. „Es war wohl menschliches Versagen“, antwortet er auf die Frage, wie der Schneeleopard überhaupt habe nach draußen gelangen können. Vermutlich habe ein Schieber offen gestanden. „Wir werden das untersuchen.“

Zufrieden zeigt sich Stadler damit, dass das Notfallkonzept funktioniert hat: „Die Sicherheitsmaßnahmen und das Kommunikationskonzept haben alle gegriffen.“ So wurden innerhalb von Minuten sämtliche Besucher in geschlossene Gebäude gebracht, während zahlreiche Zoomitarbeiter den Ausreißer beobachteten. Der hatte sich gleich hinter seinem Gehege hinter einem Schuppen hingelegt. Dort hatte die Tierärztin ihm kurze Zeit später mittels Gewehr eine Narkose verabreicht. Der schlafende Schneeleopard wurde zurück ins Gehege gebracht — und im Grünen Zoo konnte der Publikumsbetrieb normal weitergehen.

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