Schnee: Der Winter sorgt für Dauer-Einsätze

Der "weißen Pracht" folgten gestern die ersten Verkehrsunfälle und Winterdienst-Schichten im Stadtgebiet.

Wuppertal. Lange ließen sie auf sich warten - jetzt sind sie da: Eis und Schnee sorgen seit gestern für die ersten großen Räum- und Streueinsätze in diesem Jahr. "Wir rechnen damit, dass wir am Samstag und Sonntag einiges zu tun bekommen", sagt Hans Günter Dieckmann vom städtischen Eigenbetrieb Straßenreinigung (ESW). Doch bevor die Einsatzkräfte vom Räum- und Streudienst an den Start gingen, wurden sie gestern früh noch einmal nach Hause geschickt, um "vorzuschlafen", bevor es auf den insgesamt 800 Straßenkilometern im Stadtgebiet in den Dauereinsatz geht. Je nach Wetterlage rückt der Winterdienst morgens um 3.30 Uhr aus, mit mehr als 30 Fahrzeugen und 300 Mann. Auf gut 2300 Tonnen bringt es der Streusalzberg, der auf dem Betriebshof am Klingelholl bereit liegt. Dieckmann: "Wir stehen Gewehr bei Fuß." Langeweile kam schon in den vergangenen Tagen nicht auf, hatte der Orkan "Kyrill" doch hunderte Äste und Zweige auf Straßen und Wege gefegt, die nach dem Sturm auf dem Asphalt festgefroren sind. Um Schäden an Kehrmaschinen und Räumfahrzeugen zu vermeiden, mussten viele Äste von Hand aufgelesen werden. Diese Aufräumarbeiten ruhen jetzt, weil es mit Macht in den Wintereinsatz geht. "So was wie im letzten Winter wollen wir nicht noch einmal erleben", sagt Holger Stephan, Sprecher der Wuppertaler Stadtwerke (WSW). Abgesehen davon, dass man die 260 WSW-Linienbusse erstmals auch an den Vorderachsen mit Reifen für Matsch und Schnee ausgerüstet hat (die WZ berichtete), gibt es wieder einen betriebseigenen Winterdienst: Als Reaktion auf das Schneechaos 2006 stehen bei den Stadtwerken mittlerweile zwei eigene Schneepflüge bereit, die am Linienbusdepot im Hölker Feld (Nächstebreck) und an besonders kritischen Haltestellen zum Einsatz kommen. Sollte es zu Ausfällen und Verspätungen im Busverkehr kommen, können Fahrgäste aktuelle Informationen zu allen betroffenen Linien online oder per Telefon abfragen (siehe Kasten links). Spitzt sich die Verkehrslage etwa auf Bergstrecken zu, sind die Busfahrer nach wie vor angewiesen, jeweils die nächste Haltestelle anzufahren und dort auf den Räumdienst zu warten. Vorsicht ist heute in jeder Hinsicht geboten: Bei der Polizei im Städtedreieck liefen bis zum frühen Abend mehr als 15 Meldungen über Verkehrsunfälle auf, die mit Eis und Schnee zu tun hatten. "Das zieht sich durchs gesamte Stadtgebiet", hieß es auf der Leitstelle. Einige Probleme mit festgefahrenen Gelenkbussen und Auffahrunfälle gab es unter anderem auf dem Nützenberg. VERKEHRS-INFO Fahrgast-Informationen: Die Stadtwerke informieren über Störungen im Busverkehr: per Hotline unter der Rufnummer 569-5200, zum anderen auf ihrer Homepage in der Rubrik Verkehrsinfos. Gestern Abend wurden Störungen aus folgenden Gebieten gemeldet: Nützenberg Solingen, Ronsdorf, Cronenberg, Eckbusch, Dönberg, Sternenberg, Am Hofe. www.wsw-online.de RUHE AN DER REIFENFRONT Wintereinbruch Trotz winterlicher Temperaturen bleibt der große Ansturm auf die Reifenhändler im Tal aus: "Wir hatten einen sehr guten Oktober und November, da haben sich die meisten vernünftigen Kunden schon mit Winterreifen eingedeckt. In den vergangenen Tagen sind nur noch vereinzelt Kunden reingekommen", sagt Rainer Schneider vom Reifendienst Euromaster auf der Nevigeser Straße in Katernberg. Auch Thomas Schmitz vom Reifendienst am Loh sieht die Nachfrage nach Winterreifen absolut im normalen Rahmen. "Es kommen nur hin und wieder Pkw-Fahrer, die sich nach dem Kälteeinbruch nun doch noch Winterreifen besorgen. Dazu muss man aber auch diejenigen rechnen, die in Kürze mit dem Auto in den Skiurlaub fahren wollen", sagt der Reifen-Experte. Bei den Temperaturen der vergangenen Tage sei aber auch das kurzfristige Umsteigen auf "Winter-Schluffen" absolut empfehlenswert, sagt Schmitz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort