Schmuddelfotos nach der Misswahl: Sechs Monate Haft auf Bewährung

Ein 65-jähriger Wuppertaler soll die Teilnehmerin einer Schönheits-Konkurrenz zu anzüglichen Aufnahmen gedrängt haben.

Wuppertal. Das Landgericht hat einen einen 65-jährigen Wuppertaler wegen Nötigung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Laut Anklage soll der 65-Jährige sich im Jahr 2008 bei einer Misswahl im Nachtclub "Nachtschicht" in Köln bei einer damals 20-jährigen Wettbewerbsteilnehmerin als Fotograf ausgegeben und ihr angeboten haben, für 750 Euro Model-Aufnahmen von ihr zu machen. Dazu hat die junge Frau ihm laut Staatsanwaltschaft eine Anzahlung von 250 Euro ausgehändigt.

Bei den anschließenden Fotoaufnahmen soll der Journalist sie dann aufgefordert haben, in einem Rollenspiel ein "Luder" zu spielen und ihn "geil" zu machen. Erst habe die 20-Jährige mitgespielt. Als sie dann doch nicht weitermachen wollte, soll der 65-Jährige gedroht haben, die "ganze Sache" mit den Aufnahmen dann besser zu vergessen.

Aus Sorge, dass ihr Geld und ihre Bemühungen umsonst gewesen sein könnten, willigte die 20-Jährige schließlich ein. Sie machte auch dann noch mit, als der Angeklagte die Frau aufforderte, sich nur mit einem String-Tanga bekleidet auf seinen Schoß zu setzen und sich zu bewegen. Dann sollte das Opfer sich breitbeinig vor den Fotografen auf einen Stuhl setzen.

Durch seinen Verteidiger ließ der 65-Jährige vor Gericht eine Erklärung verlesen, in der er die Vorwürfe einräumte. Der Wuppertaler stand zum Tatzeitpunkt bereits unter Bewährung. Vom Landgericht Münster war er 1997 wegen sexuellem Missbrauch, Nötigung, Vergewaltigung Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von sieben Jahren verurteilt worden.

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