Baustelle Schlechter Zustand verzögert Arbeiten

Nordstadt. · Die Wuppertaler Stadtwerke rechnen jetzt erst Ende des Jahres mit einem Ende der Arbeiten. Angekündigt war das Ende für April.

 Die Neue Friedrichstraße bleibt länger Baustelle.

Die Neue Friedrichstraße bleibt länger Baustelle.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Seit Ende 2018 wird die Geduld der Anwohner und der Passanten sowie diverser Autofahrer auf eine harte Probe gestellt, wenn sie im Bereich Neue Friedrichstraße in Elberfeld unterwegs sind. Der Grund sind die Arbeiten an den Schmutzwasser-, Frischwasser- und den Versorgungsleitungen, die die WSW in unterschiedlichen Tiefen der Neuen Friedrichstraße rund um die Diakoniekirche durchführen mussten. Eigentlich sollten diese Tätigkeiten, die Sperrungen verschiedener Straßen- und Gehwegabschnitte, damit verbundene blockierte Garagenzufahrten und für die Fußgänger verdrecktes Schuhwerk zur Folge hatten, bis Ende April abgeschlossen sein.

Eigentlich: Tatsächlich wird sich der Abschluss der Arbeiten bis zum Jahresende hinziehen. Die Wuppertaler Stadtwerke begründen das mit dem schlechten Zustand der historisch gepflasterten Fahrbahn, die ihrerseits unter Denkmalschutz steht und nach dem Bauende wiederhergestellt werden soll.

Im Frühjahr 2021 könnte die Fahrradstraße eröffnet werden

Der Verkehr wird derzeit noch links um die prachtvolle Linde vor der Diakoniekirche herumgeführt. Das wird sich jedoch ändern, denn um dem charakteristischen Baum nicht zu schaden und gleichzeitig ausreichend Platz für Müllabfuhr und Einsatzwagen der Feuerwehr zu gewährleisten, wird der Fahrverkehr gegen den Uhrzeigersinn rechts um die Diakoniekirche geleitet. Derzeit ist dieser Bereich der Neuen Friedrichstraße noch aufgerissen, doch rund 30 voluminöse Behälter mit Pflastersteinen, geliefert von einer Spezialfirma aus Overath, signalisieren, dass an der Bepflasterung intensiv gearbeitet wird.

Die geänderte Verkehrsführung sollte schon im März Thema der Sitzung der Bezirksvertretung sein. Die fiel jedoch wegen der Corona-Krise aus, so dass Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) mittels einer Dringlichkeitsentscheidung eine weitere Verzögerung der Arbeiten verhinderte. „Wir retten die Linde, und die Arbeiten gehen weiter“, so Vitenius zum schnellen Entschluss, der in der BV nachträglich diskutiert und bestätigt werden soll.

Die Neue Friedrichstraße, Bindeglied zwischen der Innenstadt und dem Bahnhof Mirke, soll zu einer Fahrradstraße werden, was Anwohner und Hausbesitzer Ulrich Rosenberger ebenso positiv sieht wie die Nordbahntrasse „Ein Segen für die Stadt.“

Dass eine Bepflasterung für eine Fahrradstraße nicht unbedingt der ideale Belag ist, sieht Inge Grau vom „Forum Mirke“ nicht als Problem an. „Ich habe kürzlich in Kopenhagen gesehen, dass sich Radfahren und Pflaster gut miteinander vertragen“ ist ihre Erfahrung, wobei wohl geplant ist, dass die Steine „radfahrgerecht“ abgeschliffen werden sollen.

„Wenn die neue Friedrichstraße als Fahrradstraße installiert ist, dann hat der Radverkehr Vorrang vor den Autofahrern“, weiß Inge Grau und führt aus: „Der bisher ohnehin eher sparsame Autoverkehr wird dann noch weiter reduziert, und es sollte hier nur noch Anwohnerparkplätze geben.“

Derzeit noch Zukunftsmusik, aber wie man hört, hat man die Eröffnung der Fahrradstraße für das Frühjahr 2021 ins Auge gefasst. fwb

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