Zoo : Schimpansen Epulu und Kitoto verlassen den Wuppertaler Zoo
Wuppertal Das Männchen bekommt eine neue Heimat im Heidelberger Zoo, das Weibchen wechselt in den Zoo nach Antwerpen. Dort sind die Bedingungen besser für die Senioren, sagt Zoodirektor Arne Lawrenz.
Von Andreas Boller
Die Schimpansen Epulu und Kitoto werden den Wuppertaler Zoo in Kürze verlassen. Für das Männchen Epulu (51) geht es bereits in den nächsten Tagen in den Zoo nach Heidelberg, das Weibchen Kitoto (36) wird eine neue Heimat im Zoo in Antwerpen finden.
Über die artgerechte Haltung der Affen, die letzten beiden Schimpansen in Wuppertal, hatte es schon lange Diskussionen gegeben. Es fehlt an Raum und es fehlt an einem Außengehege, das den Tieren ständig zur Verfügung steht.
Den Zoo treibt zudemdie Sorge um, dass eines von beiden Tieren sterben und damit einen Artgenossen alleine zurücklassen könnte. Schimpansen leben in sozialen Gemeinschaften. Sowohl Epulu, der im Wuppertaler Zoo von Menschen aufgezogen wurde und daher auf Menschen geprägt ist, als auch Kitoto, die im Zoo Münster Probleme in ihrer Gruppe hatte, können nicht mehr in „normale“ Schimpansen-Gruppen in anderen Zoos eingegliedert werden.
„An den neuen Standorten werden sich die Bedingungen für beide verbessern“, sagte Arne Lawrenz, Direktor des Grünen Zoos, am Donnerstag. Epulu kommt in Heidelberg in eine Gruppe mit vier älteren Weibchen im Alter von 45 bis 48 Jahren. Der Heidelberger Zoo verfügt über eine 1100 Quadratmeter große Außenanlage, die Epulu 24 Stunden am Tag nutzen kann und die allen Anforderungen entspreche. In Wuppertal mussten sich die beiden Schimpansen die Außenanlage mit den Bonobos teilen. Aufgrund der baulichen Beschränkungen im Affenhaus seien die Schimpansen aber zu selten in den Genuss der Außenanlage gekommen.
„Vor fünf Jahren bin ich noch zu einem anderen Ergebnis gekommen, aber Epulu ist regelrecht aufgeblüht, seitdem das Außengehege 2014 eröffnet worden ist. Ich bin mir bewusst, dass wir mit dem Transport eines älteren Tieres ein Risiko eingehen, aber wenn die Eingliederung in Heidelberg wie geplant verläuft, dann kann Epulu dort noch zehn oder 15 Jahre leben“, so Arne Lawrenz. Die Entscheidung werde im Wuppertaler Zoo nicht von allen geteilt, aber durch die Bereitschaft der Zoos in Heidelberg und Antwerpen biete sich die vielleicht letzte Chance, die Haltung von Epulu und Kitoto entscheidend zu verbessern.