Schicksal: „Ich wusste sofort, ich würde nie wieder gehen können“

Wie sich ein junger Mann nach einem tragischen Motorradunfall und fünf Monaten im Krankenhaus zurück ins Leben kämpft.

Wuppertal. Als ganz Deutschland im Juni 2006 im Freudentaumel des WM-Sommermärchens war, musste Sven Stipps die schwärzesten Tage seines Leben ertragen. In einem sterilen Krankenhauszimmer lag er, und die Welt des Fußball-Festes draußen war für ihn so weit entfernt wie das Leben, das er bis zu diesem sonnigen Samstag Anfang Juni geführt hatte.

Das winzige bisschen Hoffnung, das er noch hatte, wich endgültig der Resignation, als er registrierte, was er alles nicht mehr konnte. Er liebte es, mit seinen Hunden zu gehen, Rad zu fahren oder zu schwimmen, war ein körperlich aktiver Mensch. Nichts davon war ihm geblieben. "Ich komme aus einer christlichen Familie", sagt er, "aber ich fühlte mich von Gott verlassen."

Sein Auto hat er sich umbauen lassen, sodass er seinem liebsten Hobby auch wieder nachgehen kann. "Ich fahre viel herum", erzählt er. Ob er vorsichtig fährt? Ein herausforderndes Lächeln huscht über das sonst so ernste Gesicht. "Naja... - ich bin eben ein schneller Fahrer." Manchmal zieht er auch mit den Hunden los. Ausgehen und Freunde treffen mag er jedoch selten.

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