Schäfchen, Whiskey, Hausarbeiten
Kolumnist Uwe Becker über Schwierigkeiten beim Einschlafen.
Wenn man am Abend nur schwer in den Schlaf findet, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Viele Menschen denken tagsüber zu viel über Dinge nach, die sie persönlich belasten, wie Geldsorgen, Eheprobleme und „Was koche ich denn morgen?“ Im Bett lauert dann oft die sogenannte „Grübelfalle“. Alles Negative sollte man daher schon im Badezimmer abstreifen, um dann mit positiven Gedanken ins Bett zu gehen: „Heute schlaf ich ganz, ganz schnell ein, ich hoffe es jedenfalls!“
Begrabt mein
Herz in Wuppertal
Oft sind es ältere Menschen, die sich tagsüber mit Dingen belasten, die sie eigentlich gar nix angehen. Meine frühere Nachbarin, eine Dame um die 80 Jahre, fragte mich zweimal in der Woche, wann ich endlich meine Fenster putze, und ob ich wüsste, wann ich mit dem Flur dran bin.
Ein guter Freund erzählte mir einmal, er konnte eine Zeit lang nicht gut einschlafen, weil er besorgt war, ob er am nächsten Tag den Parkplatz direkt vor der Haustüre wieder bekommt. Wenn er dann endlich eingeschlafen war, träumte er oft, der Parkplatz vor dem Haus wäre zwar frei, aber er hätte das Einparken verlernt. Im Traum ist seine Frau dann in Schlappen und Bademantel auf die Straße gegangen, um das Auto unfallfrei in die Parklücke zu bringen. Irritiert durch diesen Alptraum, lag er dann auch wieder wach und wälzte sich stundenlang in seinem Bett hin und her.
Der häufigste Grund, warum Menschen nicht in den Schlaf finden, ist nach wie vor die laute Musik des Nachbarn. Aber welches Mittel kann man erfolgreich einsetzen, um die Schlafprobleme zu reduzieren? Nach dem Zähneputzen eine Flasche Whiskey trinken hilft bestimmt, allerdings kommt man dann morgens nicht aus den Federn, und Alkohol ist ja auch keine Lösung. Ich würde Männern Sex empfehlen, da die meisten Herren danach ja eh schnell einnicken, ist das eigentlich die natürlichste Hilfe.
Wem täglicher Sexualverkehr zu anstrengend ist, der sollte auf alle Fälle nicht liegen bleiben. Man muss die schlaflose Zeit im Bett unbedingt verringern. Es spricht nichts dagegen, in der Nacht Hausarbeiten zu verrichten, zu denen man am Tage nicht kam. Staubsaugen und Wäschewaschen lieber nicht, weil dann der Nachbar keinen Schlaf findet. Wer geschickt ist und keine Vasen oder Bilder dabei zu Boden wirft, könnte lautlose Tätigkeiten wie das Staubwischen oder Tapezieren erledigen.