Das Objekt der Begierde: 15 000 Säcke voll mit zerrissenen Stasi-Akten. Wie Dietmar Janich berichtet, geht deshalb in der Firma längst das Motto um, dass nun zusammenwachse, was zusammen gehört". Allerdings ist das eine ganze Menge: Denn während der vergangenen 15 Jahre sind von Hand die Inhalte von 400 Säcken wieder zusammenpuzzelt worden.

Geht es ebenso schnell weiter, so brauchte es noch weitere etwa 600 Jahre, bis die Unterlagen lesbar sind. Das ist eindeutig viel zu viel Zeit - zumal man nach wie vor zu gerne wissen möchte, warum bei der Stasi in den letzten Tagen ausgerechnet diese Unterlagen so aufwändig von Hand zerrissen wurden, nachdem die Papierschredder kaputt gegangen waren.

Jedenfalls haben Forscher des Fraunhofer-Instituts im Auftrag eines von den Behörden finanzierten Dienstleisters eine Software entwickelt, die die Papierschnipsel elektronisch zusammensetzen kann. Die Software kann die einzelnen Schnipsel aufgrund der Risskanten einander zuordnen. Dabei geht man immer davon aus, dass sich in einem Sack (oder zumindest in einem benachbarten Sack) passende Teile befinden.

Voraussetzung für die Software: Diese Schnipsel müssen eingescannt sein. Genau das ist eines der Tätigkeitsfelder von Janich & Klass. Die Firma baut unter anderem Scanner für den Hochleistungstransport. Denn handelsübliche Scanner sind dieser Aufgabe nicht gewachsen, wie Janich erklärt. Sie können zum Beispiel die kleineren Schnipsel nicht transportieren. Ziel ist es jedoch, eine Geschwindigkeit von 450 000 Schnipseln pro Tag zu erreichen. Im Moment befindet sich Janich & Klass noch in einem Versuchsstadium - mit dreien der Stasi-Säcke.