Saubere Musik abseits aller Schnörkel

Pop: Die gefeierten Altstars blieben gediegen.

Wuppertal. Keith Moon war als Clown nahezu besser denn als Schlagzeuger. Bei Joe Cocker zündet neben der Stimme das Spiel auf der Luftgitarre. Performance ist bei vielen Musikern der Schlüssel zum Erfolg. Barclay James Harvest dagegen wirkten nie über die Optik, hielten sich als reine Tüftler mit mehr oder weniger spektakulären Songs im gediegenen Mittelfeld.

Unscheinbar wie eh und je stand die Band am Mittwoch auch auf der Bühne der Börse und kommunizierte mit dem Publikum fast ausschließlich über die Musik - von "Yesterday’s Heroes" bis "Rock ’n’ Roll Star". Als das Publikum nach "John Lennon’s Guitar" rief, ließ sich Sänger-Bassist Les Holroyd zu seinem einzigen Scherz an diesem Abend hinreißen: "Nein, die Gitarre hier gehört mir."

Solcher Minimalismus der Show spiegelt sich zwangsläufig bei den Gästen. So blieb es im durchaus gut gefüllten Saal ruhig, fast nachdenklich, während manch einer alte Zeiten Revue passieren ließ. Gute, saubere Musik ohne Schnörkel lieferte die Band und kassierte artigen Applaus ohne Überschwang.

Nun bleibt anzumerken, dass die Songs im Unterschied zu vielen Longsellern nicht den Vorzug der Zeitlosigkeit besitzen. Was geboten wurde, klang so alt, wie es nun mal war. Das aber genügte den Fans, unter denen kaum ein junges Gesicht zu sehen war.

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