Sanierungsstau: Das sind unsere Problem-Straßen

Der Stadt fehlt das Geld an allen Ecken und Enden. Behandelt werden nur noch Notfälle – wenn es gar nicht mehr anders geht.

Wuppertal. Die Zahlen sprechen für sich: Gut 1,8 Millionen Euro stehen dem Verkehrsressort der Stadt in diesem Jahr zur Verfügung, um marode Straßen auf Vordermann zu bringen. "Nötig wäre allerdings vier bis fünf Mal soviel Geld, um so arbeiten zu können, wie es eigentlich sein müsste", fügt Abteilungsleiter Uwe Seidel hinzu. "Und das berücksichtigt noch nicht einmal den Sanierungsstau, mit dem wir seit Jahren kämpfen." So versammelt die Baustellenliste für 2007 die mit Abstand "schlimmsten" Straßen in Wuppertal - und das auch noch ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Hatzfelder StraßeVoraussichtlich im April wird die marode Hatzfelder Straße auf Vordermann gebracht - acht Wochen lang für gut 250 000 Euro. Zuletzt wurde bei der Januar-Sitzung des Verkehrsausschusses danach gefragt, "wann diese Straße endlich wieder befahrbar gemacht wird." Kreuzung BrändströmstraßeDie Fahrbahnen der Kreuzung Heckinghauser Straße / Brändströmstraße sind dermaßen verformt, dass sie in diesem Jahr für 110 000 Euro saniert werden. Uellendahler StraßeFlickwerk ohne Ende hat die Uellendahler Straße in Höhe der Autobahnbrücke zu bieten. Bei der in diesem Jahr geplanten Sanierung für gut 150 000 Euro wird auch das alte Kopfsteinpflaster unter der Fahrbahn entfernt. Wettiner StraßeZwischen dem Toelleturm und der Oberen Lichtenplatzer Straße muss in diesem Jahr ein großer Teil der Wettiner Straße saniert werden. "Auch hier können wir aus Kostengründen aber immer nur in Teilabschnitten arbeiten", macht Seidel deutlich. 250 000 Euro sind für diese Notfall-Baustelle eingeplant. RheinstraßeNach jahrelanger Wartezeit und Anwohnerkritik wird in diesem Jahr auch die marode Rheinstraße in der Südstadt für 200 000 Euro auf Vordermann gebracht. "Das bezieht sich allerdings nur auf die Fahrbahn", fügt Seidel hinzu. Für Arbeiten an Gehwegen fehle das Geld. "Die Rheinstraße ist ein klassisches Beispiel für eine der vielen Anliegerstraßen in Wuppertal, die wir in den vergangenen Jahren leider nicht in Angriff nehmen konnten." In Zeiten knapper Kassen habe die Rettung der Hauptverkehrsstraßen Priorität. "Auch wenn ich den Unmut gerade in Anliegerstraßen gut nachvollziehen kann. Aber der Stadt sind die Hände gebunden." Nützenberger StraßeZu den berüchtigtsten Schlaglochpisten in Wuppertal gehört ohne Zweifel die Nützenberger Straße. Sie komplett zu sanieren, kostet laut Seidel rund drei Millionen Euro. "Soviel Geld haben wir aber nicht." Immerhin nehme man in Höhe des Schulgeländes in diesem Jahr eine Teilsanierung für gut 150 000 Euro in Angriff. "In den nächsten Jahren kümmern wir uns um weitere Abschnitte." Otto-Hausmann-Ring150 000 Euro wird es in diesem Jahr kosten, den maroden Teil des Otto-Hausmann-Rings in Höhe der Autobahnbrücke zu sanieren. Seidel: "Auch das lässt sich nicht länger aufschieben." PahlkestraßeZwischen der Kreuzung In der Beek, Kindergarten und Buswendeplatz saniert die Stadt die Pahlkestraße für zirka 100 000 Euro, womit die Liste der größeren Baustellen auch schon ihr Ende erreicht. Kleinere Investitionen sind 2007 unter anderem an der Varresbecker Straße (Sanierung einer Fahrspur für 20 000 Euro), Augustastraße (40 000 Euro) sowie am Sonnborner Ufer geplant, wo für rund 30 000 Euro gut 1000 Quadratmeter Straße erneuert werden. Derzeit gibt es auf 35 maroden Stadtstraßen Tempolimits, weil die Fahrbahnschäden ein Unfallrisiko darstellen. Seidel: "2006 waren es noch 65." Abgesehen von notdürftigen Reparaturen profitiere man vom noch weitgehend frostfreien Winter. "Sonst wären die Schäden auf den Straßen viel größer."

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