Sambatrasse eingeweiht: Meilenstein für den Tourismus
Ein tolles Fest: Zehntausende Wuppertaler und Gäste feiern die Trasseneröffnung.
Wuppertal. "Matagalpa 9100 Kilometer?" Ungläubig buchstabiert Herbert Bressler das Fernziel, von dem er noch nie gehört hat. Wenn ein Solinger die Partnerstädte Wuppertals nicht kennt, so sei ihm das verziehen. Nachhilfe leistet ein Mast mit Hinweistafeln in alle Himmelsrichtungen, der an der Hahnerberger Straße über einem letzten Schienenstück des Samba aufragt. Die Bimmelbahn, die zwischen 1891 und 1988 verkehrte, hat niemals Fernziele verfolgt, sie beförderte Güter und Personen vom Bahnhof Steinbeck nach Cronenberg.
Seit Stilllegung der Strecke träumen Bürger von einer neuen Nutzung der Trasse als Rad- und Wanderweg. Am Samstag gab Wuppertal - nach immerhin fast 20 Jahren - mit dem Fest "Samba total" den Startschuss für ungehindertes Vergnügen auf der planierten Freizeitstrecke.
"Die Fahrt dauert nicht mehr als ein paar Minuten", sagt Georg Pütz aus Köln gelassen, aber seine Miniatur-Dampfbahn "The Wanderer" legt zischend und spuckend auch nur ein Teilstück bis zur Hauptstraße zurück. Dort nehmen die Nutzer der Trasse an einer Ampel den riskantesten Abschnitt des Weges in Kauf. Der zehn Kilometer lange Rest ist pures Vergnügen bei kaum merklicher Steigung. "Einfach traumhaft", schwärmt Kerstin Waller, die aus Essen angereist ist, um die neue Spazierpiste in Augenschein zu nehmen.