Russen interessieren sich verstärkt für Immobilien im Tal

Im Fokus stehen insbesondere Mehrfamilienhäuser sowie preiswerte Eigentumswohnungen.

Russische Immobilieninvestoren kaufen neuerdings vermehrt Immobilien in Wuppertal (Archivbild: Neubauten auf dem Bergischen Plateau).

Russische Immobilieninvestoren kaufen neuerdings vermehrt Immobilien in Wuppertal (Archivbild: Neubauten auf dem Bergischen Plateau).

Foto: Archiv

Wuppertal. In den Jahren 2006 und 2007 haben insbesondere spanische, englische und dänische Investoren massiv Mehrfamilienhäuser auf dem Wuppertaler Immobilienmarkt gekauft.

Nach diesen Geschäften in einem Gesamtvolumen von 160 bis 180 Millionen Euro ging es auch wegen der Finanzkrise eher ruhig zu. Doch nun stehen Mehrfamilienhäuser in Wuppertal offenbar wieder stärker im Fokus internationaler Investoren. Und die stammen aktuell insbesondere aus Russland.

Nach eigener Einschätzung begleiten diese Transaktionen in den meisten Fällen die Maklerunternehmen Frank Müller Immobilien und Vollmer Moebius Immobilien. Sie haben es seit einem Jahr verstärkt mit russischen Privatinvestoren zu tun. Deren Interesse gilt nach Angaben von Frank Müller vorrangig Mehrfamilienhäusern sowie preiswerten Eigentumswohnungen. Gerade solche Eigentumswohnungen gibt es in unserer Stadt häufig. Und mitunter haben sie je nach Qualität und Lage gegenüber dem früherer Kaufpreis deutlich an Wert verloren. Stephan Vollmer und Frank Müller gehen daher davon aus, dass allein in diesem Jahr rund 1000 Wohneinheiten in unserer Region in das Eigentum russischer Erwerber gehen.

Ein Grund für die Russen, in Deutschland zu investieren, ist nach Überzeugung von Frank Müller das „große Vertrauen in die Stabilität der hiesigen Politik- und Rechtssysteme“. In den meisten Fällen bringen die Investoren demzufolge eine Hälfte der Kaufsumme als Eigenkapital ein und finanzieren die andere über Banken aus unserer Region.

Auch die Verwaltung der Immobilien läuft Müller und Vollmer zufolge meistens über regional ansässige Unternehmen. Und eine Tendenz sei erkennbar: Wenn die Russen erst einmal eine günstige Immobilie gekauft und Vertrauen in die deutsche Abwicklung gefunden haben, kehren sie mitunter mit größeren Kaufwünschen nach Wuppertal zurück.

Dass sich in Wuppertal die Kaufkraft durch die Verkäufe erhöht, ist nur bedingt anzunehmen. Denn etwa die Hälfte der von Russen erworbenen Häuser und Wohnungen stammt aus Tower-Besitz. Dieses Unternehmen gehört zu jenen, die in der Vergangenheit selbst massiv aus Privatbesitz erworben hat.

Im April könnte das Interesse russischer Investoren noch einmal steigen. Denn dann werden Müller und Vollmer auf der Immobilienmesse Moskau International Property Show russische Anleger über den Immobilienmarkt informieren.

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