Rückschlag für die Kaisermeile: Claus Schulz steigt aus

Das Genehmigungsverfahren dauerte zu lange: Der Partner von Investor Uwe Clees geht eigene Wege.

Vohwinkel. Nun ist es offiziell: Das Projekt Kaisermeile im Vohwinkeler Stadtteilzentrum wird in der geplanten Form nicht verwirklicht. Das bestätigte am Mittwoch Dr. Claus Schulz, Kolk-Geschäftsführer und Mitinvestor des Großvorhabens an Kaiser- und Lienhardstraße: „Wir haben uns von Uwe Clees getrennt, jeder geht seine eigenen Wege.“

Schulz kündigte seinerseits Pläne für die Entwicklung des Vohwinkeler Zentrums an: „Wir haben eine Bauvoranfrage eingereicht und verhandeln mit zwei Interessenten, von denen wir einen hier ansiedeln wollen.“ Noch sei zwar nichts unterschrieben, doch die Planungen auf dem Gelände von Kolk & Co gehen voran. Vorgesehen ist ein Neubau an der Kaiserstraße, in dem Handel angesiedelt werden soll. Das Lager der Holzhandlung Kolk wird in Gruiten eingerichtet.

„Wir werden mit unserem Verwaltungssitz in Vohwinkel bleiben“, betont Schulz — der auch Pläne für den Lienhardplatz hat: „Ich habe der Stadt zugesagt, dass wir eventuell ein Parkhaus oder Parkdeck errichten würden.“ Das könnte auf dem Kolk-Grundstück nördlich des Lienhardplatzes und unterhalb des Park-&-Ride-Geländes entstehen und wäre laut Schulz eine sinnvolle Ergänzung angesichts fehlender Stellflächen: „Der Bedarf ist da.“

Wie berichtet, will der Wülfrather Investor Uwe Clees auf einer Fläche von rund 26.000 Quadratmetern Gewerbe, Praxen, Büros und Wohnungen an Kaiser- und Lienhardstraße realisieren, außerdem einen Supermarkt der Kaufland-Kette.

Bislang war Dr. Claus Schulz als Mitinvestor an dem Großprojekt beteiligt, das wegen der zu erwartenden Verkehrsströme umstritten ist. Gegner des Projekts befürchten ein Verkehrschaos. Der beschlossene Alleingang ist für Dr. Claus Schulz eine Konsequenz aus „der Tatsache, dass uns in der langen Zeit des Wartens auf eine Genehmigung der Kaisermeile alle Interessenten, die wir gehabt haben, abhanden gekommen sind.“ Schulz kündigte an: „Natürlich werden wir Uwe Clees im Rahmen unserer Möglichkeiten weiter behilflich sein und seinen Plänen nicht im Wege stehen.“

Uwe Clees sieht keinen Grund, das Konzept der von ihm vermarkteten Flächen zu ändern. Dazu gehören die Lienhardplatz Randbebauung und der Kaufland Supermarkt. „Wir halten daran fest“, betont er. Aus städtebaulicher Sicht hätte eine Zusammenarbeit etwa bezüglich der Fassadengestaltung Vorteile gehabt. „Wir können das Vorhaben aber auch autark verwirklichen. Da auf dem Kolk Gelände kein großflächiger Einzelhandel mehr vorgesehen ist, wird sich auch das Verkehrsaufkommen verringern“, argumentiert Uwe Clees. Zudem könnten die Entwicklung von Kaufland Supermarkt und Lienhardplatz Randbebauung gleichzeitig erfolgen. Für den Stadtteil wäre das eine gute Nachricht, hatte doch die von Clees immer betonte Kaufland Priorität für Kritik gesorgt.

Der Investor sieht nun die Stadt in der Pflicht. „Sobald wir grünes Licht haben, stehen die Bagger da“, kündigt er an. Außerdem seien die Flächen zum größten Teil schon vermietet. Den Optimismus kann Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD) nicht uneingeschränkt teilen. „Die Planung wird sicher nicht einfacher“, erklärt er mit Blick auf möglicherweise zu ändernde Zu- und Abfahrten sowie getrennte Parkflächen. Fragemann bedauert die Trennung der Investoren: „Das hat uns überrascht, zumal es ja durch die positive Entwicklung beim Verkehrsgutachten gerade einen Durchbruch gegeben hatte.“

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