Ronsdorf ist wieder picobello

Knapp 180 freiwillige Helfer zogen am Samstag mit Müllsäcken und Greifzangen durch den Stadtteil. Besonders viel hatten sie an den Ausfallstraßen zu tun.

Ronsdorf. Noch vor einer Woche musste die Stadt die große Reinigungsaktion rund um das Wupperufer absagen — zu groß war die Gefahr, dass sich die freiwilligen Müllsammler durch den kurzzeitigen Schneeeinbruch verletzen könnten. Ein besseres Datum wählte für den Frühjahrsputz der Ronsdorfer Heimat- und Bürgerverein (HuB). Denn am vergangenen Samstag zeigte sich der Himmel teils wolkenlos und vor allem die Sonne.

Christel Auer, Vorsitzende des Ronsdorfer Heimat- und Bürgervereins

Im Innenstadtbereich sorgen das ganze Jahr die städtischen Reinigungskräfte für Sauberkeit. Seit neun Jahren werden sie dabei vom Heimat- und Bürgerverein unterstützt, der den Picobello-Tag im 20 000-Einwohner-Stadtteil organisiert.

Immer im Frühjahr, etwa zeitgleich mit dem Wupperputz, ruft der HuB-Vorstand um Christel Auer zum Frühjahrsputz auf. Teils mehrere hundert Ronsdorfer engagieren sich. Auch viele Schulen und Mitglieder anderer Vereine greifen dann zur Müllzange. In diesem Jahr beteiligten sich knapp 180 Freiwillige.

Christel Auer war sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Picobello-Tages, obwohl es in diesem Jahr die Erich-Fried-Gesamtschule nicht geschafft hatte, an dem Termin teilzunehmen. „Es haben deutlich mehr Ronsdorfer mitgemacht als erwartet.“ Sie sei über-rascht gewesen, als am zentralen Startpunkt der Aktion, dem Bandwirkerplatz, spontan einige Leute vorbeigekommen seien, um bei der Müllsammelaktion noch mitzuhelfen.

Schnell zeigte sich, dass der Innenstadtbereich wie eigentlich in jedem Jahr nicht das große Problem ist. „Viele fanden es ungeheuerlich, wie viel Müll an der Remscheider Straße und der Parkstraße lag.“ Überall dort, wo es keine direkte Bebauung gab — also Hecken, Zäune oder Grünflächen — hätten die Helfer deutlich mehr gesammelt. Davon waren auch die Nibelungenstraße und die Lüttringhauser Straße gegen-über der Grundschule Ferdi-nand-Lassalle-Straße betrof-fen.

Neben Holzliegestühlen oder auch einer kompletten Schlafzimmereinrichtung, die der Ronsdorfer Verschönerungsverein (RVV) vorzeitig eine Woche vor dem Picobello-Tag aus dem Wald geholt hatten, sammelten die Kleingruppen überwiegend Kanister, Plastikverpackungen oder auch Spritzen.

Christel Auer über ein besonderes Ärgernis

Gerade der Verpackungsmüll würde einfach achtlos aus dem Autofenster geworfen, mutmaßte die HuB-Vorsitzende Auer. Zwar sei es löblich, wenn die Besitzer der Vierbeiner den Kot vor den Gehwegen räumten. Doch die Kunststoffbeutel in der Natur zu entsorgen, sei auch nicht richtig. Denn dort könnten die Exkremente weder durch Regen weggespült werden, und das Plastik kann sich nicht zersetzen. Auffällig seien auch die vielen Schnapsflaschen rund um den Parkplatz an der Blombachtalbrücke gewesen.

Mehr als 80 halbvolle bis volle Müllsäcke sammelten die Ronsdorfer am Samstag. Sie wurden zentral auf einem Treckeranhänger gelagert, der nun bis zur Kante gefüllt ist. Heute wird ihn der Eigenbetrieb Straßenreinigung Wuppertal (ESW) abholen.

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