„Tränen in den Augen“ Inhaber Rolf Vladar erzählt von berührendem Moment in seinem Kontaktlinsen-Laden

Wuppertal · Rolf Vladar ist Inhaber eines Fachgeschäfts ausschließlich für Kontaktlinsen - dem einzigen in Wuppertal, wie er sagt. Seine beiden Söhne wollen in seine Fußstapfen treten.

 Spaß bei der Arbeit: Constantin, Rolf und Elias Vladar.

Spaß bei der Arbeit: Constantin, Rolf und Elias Vladar.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Dem Kunden stockte die Sprache vor Rührung und er hatte Tränen in den Augen, als ihm zum ersten Mal die Kontaktlinsen angepasst wurden, die ihm sein Augenlicht fast vollständig wiedergaben. An den Moment kann sich Augenoptikermeister Rolf Vladar, der in der Barmer Innenstadt sein Fachgeschäft ausschließlich für Kontaktlinsen betreibt - laut ihm das einzige im Bergischen Land -, noch sehr gut erinnern. Der Mann hatte eine schwer vernarbte Hornhaut, seine Sehkraft betrug gerade einmal noch 50 Prozent. Dank der Linsen hat er ein Stück weit neue Lebensqualität dazugewonnen.

Seit März 1990 bedient Inhaber Rolf Vladar im Werther Hof 10 seine Kunden, der Betrieb blickt auf einen großen und treuen Kundenstamm. Laufkundschaft verirrt sich eher selten in die Seitenstraße. Pro Tag betreuen er und seine Mitarbeiter rund 20 Kunden, viele von ihnen haben pathologische Augenleiden und finden oftmals über Augenärzte und Kliniken den Weg ins Fachgeschäft. Eine Brille stoße in diesen Fällen, in denen eine starke Ungleichsichtigkeit vorliegt, häufig an ihre Grenzen. Vladar erklärt, dass nicht nur das Gewicht der Gläser ein Aspekt ist, ein weiterer Vorteil der Linse sei, dass sie den Sehfehler besser korrigieren kann, vor allem bei der Hornhautverkrümmung. „Viele unserer Kunden, die schwerwiegende Augenfehler haben, sind dem Problem mit einer Brille nicht mehr beigekommen“, sagt er. Manche störe eine Brille aber auch einfach, beispielsweise beim Sport.

Den engen Draht zu seiner Kundschaft empfindet er als sehr wichtig, man lerne die Menschen kennen, baue ein Vertrauensverhältnis auf. „Es ist sehr persönlich“, weiß er. Zunächst werden neue Kunden zu einer Voruntersuchung und einem Beratungsgespräch eingeladen. Mittels eines Keratometer-Refraktometers wird automatisch die Form der Hornhaut und die vorliegende Fehlsichtigkeit ermittelt, anschließend wird ein zweiter Termin für detailliertere Untersuchungen vereinbart.


Kontaktlinsen müssen unterschiedlich oft gewechselt werden

Eine klassische, weiche, individuell angefertigte Kontaktlinse muss jedes halbe bis ganze Jahr erneuert werden, formstabile, sogenannte harte Linsen, alle zwölf bis 24 Monate. Die Kosten für Kontaktlinsen belaufen sich durch Leasing im Schnitt auf 20 bis 60 Euro monatlich, darin enthalten sind die Linsen und Zusatzberatungen. Flader betont, dass das Fachgeschäft nicht nur die Produkte verkauft, sondern auch die Dienstleistung, damit die Kunden dauerhaft vernünftig versorgt sind. Die Krankenkasse beteiligt sich in schwereren Fällen an den Kosten.

Mit seinen Söhnen Constantin (24) und Elias (26), die Augenoptik und Optometrie studiert haben, meistert er den Laden. An ihrem Job lieben die drei Männer, die technisch veranlagt sind, dass neben guten Kenntnissen in Physik und Mathematik ebenso die Medizin eine Rolle bei ihrer Arbeit spielt. „Das ist eine schöne Mischung“, findet Rolf Vladar. Seine Söhne werden das Geschäft übernehmen, wenn die Zeit reif ist. „Ich wollte schon seit ich zehn war das machen, was mein Vater tut“, erzählt Sohnemann Constantin Vladar. „Man kann Menschen helfen. Das ist ein wunderbares Gefühl.“

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