Ritter Arnold will zurück ans Elberfelder Rathaus

Mit Spenden soll eine bronzene Skulptur auf dem verwaisten Sims finanziert werden. Sie könnte ein echtes Schmuckstück werden.

Wuppertal. Ein Ritter, bewehrt mit Schild und Schwert, reitet auf einem Pferd. Geleitet wird er von einem Knappen, der zu Fuß unterwegs ist und dem Pferd des Edelmanns die Zügel hält. Diese Szene kennen noch viele Elberfelder.

Kein Wunder: Früher zeigte eine drei Meter hohe Skulptur an der östlichen Ecke der Fassade des Elberfelder Rathauses eben Ritter Arnold - bis er 1943 beim Bombenangriff der Alliierten zerstört wurde.


Für Elberfeld ein schwerer Schlag, denn die beiden Figuren gehören zur Geschichte des Stadtteils, sind der Teil einer Sage. Schon bald könnte der Ritter jedoch wieder die Menschen auf dem Neumarkt grüßen - die bronzene Skulptur soll nach authentischem Vorbild wieder aufgebaut werden.

Der 81 Jahre alte Wuppertaler Hans-Joachim Camphausen will mit einem Spendenaufruf das nötige Geld für diese Wiederauferstehung sammeln. Camphausen: "Ohne Skulptur wirkt das Gebäude so wie ein Oberbürgermeister, dem die Knöpfe an seinem Jacket fehlen."

Das darf natürlich nicht so bleiben, zumal Elberfeld im Jahr 2010 auf 400 Jahre Stadtrechte zurückblickt - ein Jubiläum, für das die Devise gelten soll: Je repräsentativer das alte Rathaus, desto schöner kann gefeiert werden.

250 000 Euro müssen zusammenkommen, um den Plan zu verwirklichen.
Drei Großspender haben schon etwa 70 000 Euro versprochen, freut sich Camphausen. Der vitale Elberfelder hat zudem Oberbürgermeister Peter Jung ins Boot geholt, der als Schirmherr auf einem Spendenbrief unterschreibt. Etwa 100 solcher Briefe wurden an Unternehmen und Bürger verschickt. Die finanzielle Organisation des Spendenprojekts soll der Kunst- und Museumsverein übernehmen.


Camphausen träumt davon, dass die Skulptur zu einem neuen Stadtwahrzeichen werden könnte - und das in einem Elberfeld, in dem in den nächsten Jahren ohnehin einiges geschehen wird.

Neben dem aktuellen Neubau am Ex-Hertie-Haus und dem Döppersberg-Umbau ist auch eine Aufwertung der Fußgängerzone im Gespräch. Fest steht schon jetzt, dass die Skulptur später auf einem restaurierten Rathaus erstrahlen würde. Denn die Stadtverwaltung will die alten Sandsteine in der Fassade sanieren und damit bereits im Jahr 2006 begonnene Arbeiten fortsetzen.


Wer sich an der Spendenaktion beteiligen will, kann sich bei Hans-Joachim Camphausen unter der Nummer 42 42 67 melden.

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