Reportage Das Riesenrad war die große Zugnummer

Barmen. · Die erste Barmer Lichterkirmes übertrifft alle Erwartungen. Tausende Wuppertaler genossen den Blick auf ihre Stadt.

 Rüdiger Koch genoss am Samstag die Fahrt mit dem Riesenrad und einmalige Ausblicke auf die Stadt.

Rüdiger Koch genoss am Samstag die Fahrt mit dem Riesenrad und einmalige Ausblicke auf die Stadt.

Foto: WZ/Schwartz, Anna (as)

Seit 1993 hat sich das Riesenrad Jupiter in vielen Städten und an vielen Orten in unzähligen Runden gedreht, aber einen Standort wie den Johannes-Rau-Platz hat es wohl noch nie gegeben. Das 50 Meter hohe Fahrgeschäft mit seinen 36 Gondeln, in denen bis zu sechs Personen Platz finden, passte gerade zu perfekt auf die Fläche vor dem Barmer Rathaus. Viel größer hätte das Rad nicht sein dürfen, und die Vorbeifahrt ganz dicht am Gebäude gestattete den Fahrgästen während der Barmer Lichterkirmes Blicke, die viele gerne schon einmal genießen wollten: Sie konnten dem Oberbürgermeister und der Verwaltung aufs Dach schauen.

Fünf Runden pro Einzel-Fahrt drehten die Gondeln und ermöglichten den Fahrgästen Ausblicke in Richtung Osten bis zum Heckinghauser Gaskessel und zur Stadtgrenze sowie im Westen bis zum Schornstein des Elberfelder Heizkraftwerkes und den Türmen der Bergischen Universität. Der zentrale Standpunkt des Riesenrades war allein schon aus diesem Grund ideal gewählt, denn bei dem kurzen Stopp in 50 Meter Höhe konnten alle den Blick auf das weit gestreckte Tal genießen – es präsentiert sich eine große Stadt, denn fast soweit das Auge reichte, war Wuppertaler Stadtgebiet zu sehen.

„Das waren beeindruckende Ausblicke“, sagte Rüdiger Koch, der am Samstagmittag seine Runden drehte. Die Identifizierung von Fixpunkten wie dem Heckinghauser Gaskessel machte ihm besonderen Spaß, wenn auch dafür die Zeit noch länger hätte sein können.

 Der Blick aus einer Höhe von 50 Meter hinunter auf den Johannes-Rau-Platz. Ein bisschen Nervenkitzel gehörte bei der Fahrt im Riesenrad dazu.

Der Blick aus einer Höhe von 50 Meter hinunter auf den Johannes-Rau-Platz. Ein bisschen Nervenkitzel gehörte bei der Fahrt im Riesenrad dazu.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Ideal war der Standort aber nicht allein für die Fahrgäste, die keine Höhenangst haben durften und bereit sein mussten, sechs Euro für die Normalfahrt aufzubringen „Am Samstag von 12 bis 21 Uhr war das Riesenrad voll besetzt. Der Besitzer Rudolf Barth hat mir gesagt, dass er ein solches Interesse sonst nur beim Bad Dürkheimer Wurstmarkt erlebt“, sagt Michael Petersen vom Schausteller-Verein Wuppertal. Petersen ist begeistert. Das Konzept, mit dem Riesenrad als Zugnummer den „Barmer Lichterzauber“ als innerstädtische Kirmes aufzuziehen, sei für die Schausteller und die Immobilien-Standort-Gemeinschaft (ISG) Barmen-Werth voll aufgegangen. Die Lichterzauber-Beleuchtung mit 211 Kugeln und rund 20 000 LED-Lampen brennt seit Donnerstag wieder auf dem Werth und bot mit dem beleuchteten Riesenrad eine farbenfrohe Kulisse.

„Davon haben die Schausteller, die Einzelhändler, der Wochenmarkt am Rathaus und die Gastronomie profitiert. Es ist wieder einmal ein Beweis, dass man in Barmen einiges bewegen kann, wenn man Ideen und ein wenig Mut mitbringt“, sagt Michael Petersen. Der 1. Barmer Lichterzauber Kirmes soll im kommenden Jahr die Neuauflage folgen. „Die Betreiber des Jupiter Riesenrades kommen gerne wieder, und wir haben schon Ideen für weitere Attraktionen“, sagt Michael Petersen.

 Bis auf einige  Regenschauer hatten die Veranstalter Glück mit dem Wetter. Auch am Sonntag setzte sich die Sonne durch.

Bis auf einige  Regenschauer hatten die Veranstalter Glück mit dem Wetter. Auch am Sonntag setzte sich die Sonne durch.

Foto: Schwartz, Anna (as)
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