Rettung für die versteckte Orgel in der Hauptschule

Bei Sanierungsarbeiten an der Aue ist ein Schatz hinter Spanplatten aufgetaucht.

Wuppertal. Wenn der Nachwuchs "wie die Orgelpfeifen" steht, dann bietet er einen gänzlich anderen Anblick als die Sauer-Orgel in der Aula der Laurentiusschule. Dort nämlich sind die 486 Pfeifen hinter eine Holzverschalung mit Ziergiebel sortiert und so sehr in die Tiefe gestaucht, dass der Betrachter nur eine Handvoll Röhren in vorderster Linie erblickt. Was dem Laien als so mickrig erscheint und dennoch gehörige Kraft besitzt, wird schon seit 40 Jahren nicht mehr bespielt. Podeste für Stuhlreihen und hohe Spanplatten waren achtlos vor das wertvolle Instrument gesetzt worden, um dem Schülertheater eine Bühne zu geben.

Das denkmalgeschützte ehemalige Gymnasium an der Bundesallee, besser bekannt als Hauptschule Aue, wird derzeit mit einem Aufwand von mehr als fünf Millionen Euro saniert. In der Aula tagte diese Woche die Bezirksvertretung (BV) Elberfeld und ließ sich von Musikwissenschaftler Hans-Joachim Oehm in die Geheimnisse des schon so lange stumm gebliebenen Instruments einweihen.

5000 Euro seien erforderlich, um die Orgel fachgerecht zerlegen und sicher einlagern zu können. Angesichts der verschachtelten Konstruktion könne ein Orgelbauer erst bei dieser Gelegenheit die Kosten für eine Restaurierung benennen. Die BV erklärte sich bereit, den Abbau zu finanzieren und damit einen Stein ins Rollen zu bringen.

Drittmittel werden allerdings erforderlich sein, um das Instrument gänzlich wiederherzustellen. Es könnte dann als Übungsorgel in einem kernsanierten prachtvollen Haus zur Verfügung stehen.

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