Remscheider Stadtrat diskutiert über verkaufsoffene Sonntage
CDU und SPD gaben die Abstimmung in dieser Woche frei. Klare Positionen gibt es bei den Linken und den Liberalen.
Remscheid. Kontrovers diskutierte der Stadtrat darüber, ob Remscheid verkaufsoffene Sonntage bieten soll — oder nicht. Über jeden einzelnen Termin müssen die Politiker abstimmen. Den Anfang machen zwei Sonntage im April. Am kommenden Wochenende stehen die Geschäfte in Lennep beim Frühlingsfest „Lennep blüht auf“ offen. Am 29. April folgt die „Gilde der Marktschreier“, die in der Innenstadt für Trubel sorgen will. Der Stadtrat gab für beide Anlässe grünes Licht.
Bei der Debatte wurde aber auch deutlich, dass die Sonderöffnung im Rat nicht nur Freunde hat. Brigitte Neff-Wetzel (Linkspartei) erinnerte daran, dass der Schutz der Sonntage in der NRW-Verfassung garantiert sei. Der Sonntag solle der Erholung und Besinnung dienen. Er eröffnete Zeit für die Familie, Freunde und Hobbys. „Frauen sind im Einzelhandel überproportional von dem verkaufsoffenen Sonntag betroffen“, stellte sie fest. Er sei ein weiterer Schritt dazu, „die Welt in ein riesiges Einkaufszentrum“ zu verwandeln.
Christine Krupp (SPD) betonte, dass sonntags die geöffneten Ladentüren die „absolute Ausnahme“ bleiben müssten. Kein Verständnis zeigte sie für die Terminierung am 29. April, wenn die Läden in der Innenstadt offen stehen. „Auch die Mitarbeiter des Handels hätten ganz sicher gerne ein langes Wochenende gehabt“, erklärte sie mit Blick auf den Maifeiertag. „Vier Tage am Stück frei sind für sie dadurch aber nicht mehr möglich“, bedauerte sie. In einem ganz anderen Licht sah das Thema Philipp Wallutat (FDP). „Remscheid ist ja keine Insel. Wir befinden uns im Wettbewerb mit anderen Städten.“ Es gelte, den Einzelhandel zu stärken, Kaufkraft an Remscheid zu binden.