Rekordzahlen in Wuppertals Kreißsälen

Der Wachstumstrend der Stadt ist bei den Geburten sichtbar: Es kommen mehr Kinder zur Welt.

Rekordzahlen in Wuppertals Kreißsälen
Foto: Anne Wirtz/ Agaplesion Bethesda

Wuppertal. „Wir haben fast die 1000 geschafft“, freut sich Jürgen Hucke, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Bethesda Krankenhaus. Das bedeutet einen kleinen Babyboom in der Elberfelder Klinik. Aber auch das Helios-Klinikum in Barmen und das Geburtshaus berichten über eine große Nachfrage.

Im Bethesda Krankenhaus kamen 2015 insgesamt rund 800 Babys auf die Welt, das war nach 2014 bereits eine Steigerung um rund 100 Kinder. Nun sind es noch einmal 200 mehr. In der Klinik ist man zuversichtlich, bis zum Jahresende die 1000 voll zu machen.

Die Steigerung führt man an der Hainstraße einerseits auf den allgemeinen Anstieg der Geburten in der Stadt zurück, andererseits auf die Bemühungen der Klinik selbst, die ihre drei Kreißsäle modernisiert und nach einem speziellen Farbkonzept eingerichtet hat.

Neue Kreißsäle hat auch das Helios-Klinikum, denn die Geburtshilfe ist erst im Mai in die Räume an der Heusnerstraße gezogen. Der Krankenhauskonzern Helios hatte die ehemalige St. Anna-Klinik an der Vogelsangstraße 2015 übernommen, baute dann zwei Stockwerke auf ein Gebäude an der Heusnerstraße. Dort sind jetzt die fünf Kreißsäle, unter anderem nach Feng Shui-Prinzipien eingerichtet.

Dort und an der Vogel- sangstraße kamen in diesem Jahr bisher 1842 Kinder zur Welt. Die Klinik erwartet ebenfalls, die Zahl von 1860 Neugeborenen in 2015 zu übertreffen, denn durchschnittlich werden hier nach Auskunft von Sprecher Jörn Grabert fünf bis sechs Kinder am Tag geboren. Nach dem Umzug habe die Zahl der Geburten deutlich zugenommen. „Die Unsicherheit vorher, ob zur Geburt die Klinik schon umgezogen ist, hat man gemerkt“, so Grabert. Wenn man die Zahl der Geburten seit Juni hochrechnen würde, käme man auf über 2000 Geburten.

Einen besonderen Rekord stellt die Helios-Klinik bei den Zwillingsgeburten fest: 53 Mal kamen gleich zwei Kinder zur Welt, allein im Dezember zehn Mal. Damit liegt die Quote bei 2,88 — weit über dem Bundesdurchschnitt von 1,8.

Das Geburtshaus bestätigt den Trend: „Wir haben auch sehr viele Geburten“, sagt Leiterin Kristin Seeland. 211 Kinder begleiteten sie und ihre Kolleginnen auf die Welt, davon 127 im Geburtshaus, 25 bei Hausgeburten und 59 bei Beleggeburten im Bethesda Krankenhaus. Weil das Geburtshaus ohnehin an der Kapazitätsgrenze arbeitet, kann es die Geburtenzahl nicht steigern — und die Nachfrage nicht befriedigen. „Wir mussten in diesem Jahr bei bestimmt 90 Anfragen absagen", sagt Seeland.

In der amtlichen Statistik wächst die Zahl der Geburten in Wuppertal schon seit einigen Jahren. 2014 waren es 3022, im letzten Jahr 3212. Für 2016 führt die Statistik bisher 3128 Geburten auf.

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