Dreikönigstreffen Reizthema DOC durfte nicht fehlen

Dreikönigstreffen: Gelungene Premiere mit den Bergischen Oberbürgermeistern auf Schloss Burg.

  Beim Dreikönigstreffen: Tim Kurzbach, Stefan M. Kob, Burkhard Mast-Weisz, Lothar Leuschen, Axel Richter, Andreas Mucke und Horst Kläuser (v.l.)

Beim Dreikönigstreffen: Tim Kurzbach, Stefan M. Kob, Burkhard Mast-Weisz, Lothar Leuschen, Axel Richter, Andreas Mucke und Horst Kläuser (v.l.)

Foto: Christian Beier

Ein symbolträchtigerer Termin für das Treffen der drei Oberbürgermeister im Bergischen Städtedreieck als den Dreikönigstag lässt sich nur schwer finden. Und auch das Ambiente stimmte beim ersten Bergischen Dreikönigstreffen, zu dem die Volksbank im Bergischen Land, das Solinger Tageblatt, der Remscheider Generalanzeiger und die Westdeutsche Zeitung am Montag in den ausverkauften Rittersaal auf Schloss Burg auf Initiative des Journalisten Horst Kläuser eingeladen hatten. Ob es nach der gelungenen Premiere des Formats im kommenden Jahr eine Neuauflage in dieser Zusammensetzung geben wird, ist allerdings noch ungewiss, denn Andreas Mucke (Wuppertal), Tim Kurzbach (Solingen) und Burkhard Mast-Weisz (Remscheid) werden sich im kommenden September der Wiederwahl stellen müssen.

In der Runde zeigte sich: Noch nicht alle Wunden sind verheilt

Nach der Begrüßung durch Andreas Otto, Vorstandsvorsitzender der Volksbank im Bergischen Land, bat Horst Kläuser die drei Oberbürgermeister auf die Bühne. Nachdem Andreas Mucke sich nach seiner einleitenden Frage zum Wasserstoffantrieb bekannt hatte, Burkhardt Mast-Weisz ein Plädoyer für den Diesel gehalten und sich Tim Kurzbach für die E-Mobilität ausgesprochen hatte, steuerte Kläuser mit Vollgas raus aus der Komfortzone und brachte das Reizthema FOC und DOC und die gegenseitigen Klagen von Wuppertal und Remscheid zur Sprache.

Die Fragerunde machte deutlich, dass noch nicht alle Wunden verheilt sind, auch wenn der Klageverzicht zum Ende des Jahres notariell besiegelt worden ist. Andreas Mucke betonte, dass der Streit endgültig beigelegt sei - und es sich schon länger abgezeichnet habe, dass das Factory Outlet Center in Wuppertal nicht zu verwirklichen sei. Für die Bahndirektion, ein wunderschönes Gebäude, gelte es nun, eine andere Nutzung zu finden. Solingens OB Tim Kurzbach stellte klar, dass es von Solinger Seite keine Schadenfreude über den Streit der Nachbarn gegeben habe. Im Gegenteil: „Das war keine gute Zeit für die Bergische Region“, sagte Kurzbach. Er sei es leid, immer wieder auf das Thema angesprochen zu werden. Burkhard Mast-Weisz stellte zwar klar, dass es keinen persönlichen Streit zwischen ihm und Mucke gegeben habe, dass ihm aber „der Streit fürchterlich auf den Keks gegangen ist.“ Er habe sehr viel Zeit und Geld gekostet. Es sei dem Rat der Stadt Wuppertal und vielen anderen, wie Katrin Becker, der Managerin der City Arkaden, zu verdanken, dass es den Klageverzicht gegeben habe“, so Mast-Weisz.

Der Kabarettist Jens Neutag holte die Oberbürgermeister und die Zuhörer mit einem spektakulären Ausblick auf das Jahr 2020 aus dem kleinen Stimmungstief, das der Blick in frische Wunden hinterlassen hatte. Sein fulminanter Auftritt endete mit dem Chanson: „Bergisch Land, je t‘aime.“

In der zweiten Runde sprachen Chefredakteur Stefan Kob (Solinger Tageblatt), Redaktionsleiter Axel Richter (Remscheider General-Anzeiger) und Chefredakteur Lothar Leuschen (Westdeutsche Zeitung) über die verschiedenen lokalen Befindlichkeiten. In der Quintessenz gaben sie eine Liebeserklärung für das Bergische Land ab, das leider immer noch ein Imageproblem habe. Man dürfe die Region nicht schlechtreden, forderten die Journalisten.

Das Bergische Kinderhospiz ist eines der Beispiele für gelebte Gemeinsamkeit. Der Reinerlös des Abends aus dem Kartenverkauf kommt nämlich der bergischen Einrichtung zugute.

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