Wuppertal Regiobahn: Ende 2020 sollen erste Züge fahren

In Dornap entstehen ein Busbahnhof mit vier Buchten und 70 Stellplätze für Autos.

 Die Haltestelle ist schon als solche zu erkennen.

Die Haltestelle ist schon als solche zu erkennen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Das Dach ist schon fertig und auch die Arbeiten am Bahnsteig sind weit fortgeschritten. Bis die ersten Züge der Regiobahn (S28) am neuen Haltepunkt Hahnenfurth-Düssel Station machen, wird es allerdings noch dauern. Zwar ist der Gleis­anschluss an die S9 im Bereich Dornap bereits erfolgt. Die geplante Elektrifizierung der gesamten Strecke von Kaarst bis Wuppertal bleibt aber eine Herausforderung. Dafür läuft gerade das Planfeststellungsverfahren, auch ein ausführendes Unternehmen muss noch gefunden werden. Trotzdem sind die Betreiber bezüglich des jüngsten Zeitplans vorsichtig optimistisch.

„Wir gehen von einem Baubeginn im kommenden Februar oder März aus“, sagt Regiobahn-Geschäftsführer Stefan Stach. Auf Einladung der Wuppertaler SPD-Ratsfraktion informierte er vor Ort über den Sachstand des Ausbaus zwischen Mettmann und Wuppertal-Hauptbahnhof. Die ersten Züge sollen hier laut Stach Ende 2020 oder Anfang 2021 auf die Schiene gehen. Bis dahin muss auch die Großbaustelle in Dornap abgeschlossen sein. Wo sich im Moment noch Schotter auftürmt, werden neben dem Haltepunkt ein Busbahnhof mit vier Buchten sowie eine „Park & Ride“-Fläche mit 70 Stellplätzen entstehen. „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung“, betont Stefan Stach. Gleichwohl musste die Regiobahn in der Vergangenheit schon öfter ihre anvisierten Zeitpläne kassieren. Das Mammutprojekt mit einem Investitionsvolumen von rund 100 Millionen Euro hatte immer wieder seine Tücken gezeigt. Mal waren es lange Frostperioden, mal die Insolvenz von beauftragten Firmen samt Neuausschreibung, die den Baufortschritt ins Stocken geraten ließen.

Einspruch eines Anliegers
verhinderte bislang Baurecht

Als einen der Hauptgründe für die Verzögerung nennt der Regiobahn-Geschäftsführer die Umplanung der Trassierung. „Sonst hätten wir mehr als eine Million Kubikmeter Material abtransportieren müssen“, so Stach. Jetzt bringt auch die Elektrifizierung einige Schwierigkeiten mit sich. Unter anderem sorgt der Einspruch eines Anliegers dafür, dass noch kein Baurecht vorliegt.

Trotz aller Hürden ist der absehbare Abschluss des Regiobahn-Ausbaus für die Stadt Wuppertal eine gute Nachricht. „Wir sind sehr froh über diese Anbindung“, sagt Verkehrsdezernent Frank Meyer (SPD). Zusätzlich zum schnellen Anschluss an Düsseldorf stärke die S28 die Attraktivität des Wuppertaler Oberzentrums und der gesamten Region. Die bisherigen Verzögerungen seien für ein Projekt dieser Größenordnung nicht außergewöhnlich. „Immerhin sind wir jetzt auf der Zielgeraden“, so Meyer. Von der neuen Verkehrsverbindung wird gerade der Wuppertaler Westen profitieren. Hier gibt es gleich zwei Stationen im Stadtteil. Pendler können sowohl den Vohwinkeler Bahnhof, als auch den neuen Haltepunkt Hahnenfurth-Düssel an der Stadtgrenze zu Wülfrath nutzen.

Unklar ist derzeit allerdings noch, ob auch die Stationen Sonnborn, Zoo und Steinbeck von der Regiobahn angefahren werden. Ursprünglich sollte sogar in Vohwinkel Endstation sein. Da es hier aber keine Wendemöglichkeit gibt, werden die Züge bis Hauptbahnhof verkehren. Das Projekt hat eine lange Geschichte. Bereits kurz nach Betriebsaufnahme der S28 im Jahr 1999 wurde der Ruf nach einer Verlängerung laut.

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