„Realität in der Kunst“: Fünf Künstler präsentieren ihre Werke

Eröffnung: In der Galerie Epikur fühlen sich die Kunstkenner wohl.

Wuppertal. Auch die zweite Ausstellungseröffnung in den neuen Räumen der Galerie Epikur am Freitagabend war ein voller Erfolg. Kunst in der wohnlichen Atmosphäre der alten Gründerzeitvilla zu präsentieren, kommt beim Wuppertaler Publikum offenbar mehr als gut an.

Die neue Folge der Reihe "Realität in der Kunst" mit dem Titel "Distanzierung von der Wirklichkeit" versammelt Malerei und Skulptur von insgesamt fünf Künstlern. In den gerammelt vollen Räumen gingen die zahlreichen Besucher dennoch unweigerlich auf Tuchfühlung - und das nicht nur mit der Kunst.

Der Wuppertaler Stefan Bräuniger zeigt neben einigen älteren Arbeiten zum ersten Mal ein aktuelles Werk, das von seiner bisherigen Blumenmalerei abweicht. "Blust" nennt er sein Gemälde - ein im süddeutschen Raum gebräuchliches Wort für "Blütezeit". Dafür sind Rosenblütenblätter in verschiedenen Stadien des Verwelkens so im Bild angeordnet, dass sie die Form eines Schädels ergeben.

Herausragend sind die Stadtansichten von Anna Jander, die neben freier Kunst auch Trickfilme macht. Nach einem Arbeitsaufenthalt in Los Angeles thematisiert sie in ihren Gemälden von der "Figueroa Street" die Kehrseite der Stadt des Glamours.

Filmisch sind auch die ausschnitthaften Szenen, die die Malerin Anna Solecka in ihren Gemälden geradezu zeichnerisch auffasst. Wie ein surrealer Film muten einige der unheilvollen Traumbilder von Ute C. Latzke an, in denen vor dunklem Bildgrund einzelne Figuren schlaglichtartig beleuchtet sind.

Etwas aus dem Rahmen fallen die Skulpturen von Volker Schildmann, dem einzigen Bildhauer, der an der Schau beteiligt ist. Der stille Künstler bringt seine ganze Ausdruckskraft in lebensgroße weibliche Figuren aus Kunststoff, die mit einer deckenden Farbschicht überzogen sind.

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