Raub, Diebstahl, Einbruch: Polizei will Senioren besser schützen

Für das Team Seniorensicherheit suchen Polizei und Stadt jetzt Ehrenamtler aus Wuppertal, die ältere Menschen beraten.

Wuppertal. Sie werden vor Geldautomaten bestohlen und auf der Straße beraubt. Senioren sind Opfer von Betrug an der Haustür und Diebstahl in den eigenen vier Wänden.

Um ältere Menschen besser über Gefahren aufzuklären und Straftaten vorzubeugen, wurde 2007 ein Projekt zur Sicherheitsberatung für Senioren ins Leben gerufen: Dabei setzen sich Wuppertaler ehrenamtlich für ihre Mitbürger ein und helfen — vor allem mit Informationen.

Ob zu Diebstahlsicherung, Handtaschenraub, Haustürgeschäften oder zum „Enkeltrick“: Die zahlreichen Info-Aktionen der Ehrenamtler, bei denen jährlich weit mehr als 1000 Menschen erreicht würden, hätten im Bergischen bereits Erfolge gezeigt, sagt Axel Wiehager, Leiter des Kriminalkommissariats Kriminalprävention/Opferschutz: „Die Informationen greifen.“

So seien beim „Enkeltrick“ die Zahlen der verübten Taten gesunken, ebenso Beschwerden von Betrugsopfern sogenannter Kaffeefahrten deutlich zurückgegangen — was zeige, dass die Aufklärungsarbeit der Sicherheitsberater wirkungsvoll sei.

„Wir sind auf Augenhöhe mit den Betroffenen“, sagt Jochen Wiebel, einer der zurzeit sechs Wuppertaler Ehrenamtler. Der Cronenberger ist mit „großer Freude“ bei der Sache und informiert Senioren bei Vorträgen und im persönlichen Gespräch unter anderem darüber, wie sie sich — beispielsweise beim Einkauf — schon durch einfache Vorsichtsmaßnahmen vor Dieben schützen können.

„Ich gehe auf Leute zu, spreche sie an“, sagt Beraterin Astrid Heckersbruch — oft ein richtiger Weg. Es gehe bei dem Präventionsprojekt nicht darum, Aufgaben der Polizei zu übernehmen, betont Ehrenamtler Hartmut Stöppel: „Sondern wir verstehen uns als Brückenbauer zu den Dienststellen“, sagt der Sicherheitsberater aus Elberfeld.

„Ältere Menschen haben keine Lobby, sie sind oft verunsichert. Wir wollen ihnen die Ängste nehmen, sich an die Polizei zu wenden und ihnen klarmachen: Das sind Helfer.“

Nun werden neue ehrenamtliche Sicherheitsberater für die Präventionsarbeit gesucht. Dabei sind engagierte Wuppertaler mit Kontakten zu Älteren gefragt, sagt Axel Wiehager, „beispielsweise Mitarbeiter der häuslichen Krankenpflege, Leute, die vernetzt sind, sich in Vereinen oder Nachbarschaften engagieren und auch Menschen mit Migrationshintergrund.“

“ Zum Thema Senioren und Kriminalität ist Ihre Meinung am WZ-Mobil gefragt. Treffpunkt: Mittwoch, 16 Uhr am Döppersberg, (Ausgang der Unterführung) .

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