Problem mit der Sauberkeit : Ratten lassen sich in Wuppertal immer öfter tagsüber sehen
Wuppertal Ratten haben die Scheu vor den Menschen verloren. Die Stadt legt aktuell an 20 Stellen in ganz Wuppertal Fallen aus, um des Problems Herr zu werden.
Erst raschelt es im Gebüsch, plötzlich flitzt eine Ratte am hellichten Tag über den Asphalt, bleibt sogar noch kurz stehen und schaut die Passanten an, ehe sie Richtung Wupper verschwindet. Solche Sichtungen gehören im Stadtgebiet längst zur Tagesordnung. Das veranlasst manche Bürger zur Annahme, dass die Zahl der Ratten in Wuppertal zugenommen hat – doch das stimmt nicht. Das sagt zumindest Schädlingsbekämpferin Bärbel Holl, die seit 29 Jahren den kleinen Nagern Fallen stellt. „Die Ratten sind nicht mehr geworden, aber sichtbarer“, sagt sie. „Die Ratten haben sich verändert, im Laufe der Jahre haben sie die Scheu vor den Menschen verloren“, sagt die Expertin. Zu Beginn ihres Berufslebens habe sie sich über Kunden gewundert, die davon berichtet haben, dass sich Ratten tagsüber im Garten sehen lassen. Inzwischen sei das normal, denn die Ratten hätten sich über Generationen an den Menschen gewöhnt.
Die Stadt versucht der Ratten auf städtischem Grund mit Fallen Herr zu werden, die von externen Dienstleistern aufgestellt werden. Für Grünflächen und Plätze ist das Grünflächenamt zuständig, im Kanalbereich werden die Stadtwerke tätig. Derzeit legt die Stadt an 20 Stellen in ganz Wuppertal gleichzeitig Fallen aus, wie Christian Arlt, Abteilungsleiter der Grünflächenunterhaltung der WZ berichtet. Bekämpfungs-Schwerpunkte gebe es in Wuppertal beispielsweise am Carnaper Platz, wo die Stadt seit vielen Jahren auf Nager-Jagd geht, aber auch im Bereich Rosenau und Engelsgarten. Auch auf Kinderspielplätzen lassen sich Ratten gerne sehen.
Dort reizen sie beispielsweise überlaufende Mülleimer. In Wuppernähe sind sie oft zu sehen, weil sie dort Wasser zum Trinken finden. Auch rings um verschiedene Gastronomien, gerade im Imbiss- und Schnellrestaurant-Bereich, gebe es oft vermehrt Vermüllung und überlaufende Tonnen, die Ratten anziehen. „Da sprechen wir die Gastronomen auch gezielt an und bitten um Mithilfe“, sagt Arlt.