Radfahrlobby: „Wir brauchen den Grundsatzbeschluss für das Radverkehrskonzept“
Radfahrlobby hofft, dass sich auch die Politik für das Radverkehrskonzept entscheidet
Wuppertal. Die Reaktionen auf die Veranstaltung zum Radverkehrskonzept am Dienstagabend in der Aula des Gymnasiums Bayreuther Straße fielen zum Großteil positiv aus. Viel Mühe habe sich das Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen bei der Ausarbeitung des Radwegenetzes gegeben, war immer wieder von Anwesenden zu hören. Anerkennend wurde etwa von Frank ter Veld, Stadtverordneter der Grünen und bekennender Radfan, notiert, dass Kaulens Mitarbeiter wirklich das ganze zu untersuchende Wegenetz abgefahren sein müssen, wenn selbst Verbindungen, die nur Radenthusiasten und Eingeweihte kennen, Eingang in die Karten gefunden haben. Das Konzept bringe „frischen Wind“ in die Diskussion, so ter Veld. „Damit lässt sich argumentieren, und wir haben nicht mehr diesen Flickenteppich wie jetzt.“
Dass mit mehr als 150 Besuchern die Resonanz sogar noch größer war als bei der Auftaktveranstaltung, gefiel Christoph Grothe von der IG Fahrradstadt. Man habe „zweimal eine große Halle vollgemacht“, so Grothe. „Ich hoffe, das ist auch ein Zeichen an die Politik.“ Schließlich müsse die das Konzept letztendlich absegnen. Und die Umsetzung koste nun mal Geld. „Aber Wuppertal hat sich das Ziel Fahrradstadt nun mal gesetzt.“
Klaus Lang und Lorenz Hoffmann-Gaubig vom ADFC bleiben aber skeptisch. „Es wird ein schönes Konzept“, sind sich beide einig. Alles steht und fällt aber mit der Zustimmung der Gremien und vor allem der Finanzierung. Einige Politiker sähen es deshalb wahrscheinlich lieber, wenn das Konzept am Ende in der Schublade verschwindet. „Wir haben immer noch keinen eigenen Etat für den Radverkehr und zu wenige Stellen“, ärgert sich Lang und blickt neidisch auf Städte wie Aachen mit, so der ADFC-Vorsitzende, vier Vollzeitstellen, und Düsseldorf, wo 2,5 Millionen Euro jährlich für den Radverkehr aufgewendet werden.