Prozess um Luxus-Karossen: Hehler-Bande vor Gericht

Wie zwei Männer und zwei Frauen mit gestohlenen Luxusautos in Skandinavien und Lettland das große Geld machen wollten.

Wuppertal. Gewerbsmäßige Bandenhehlerei lautet die Anklage gegen zwei Männer und zwei Frauen, die sich jetzt vor dem Landgericht verantworten müssen. Dem Quartett - die beiden Männner sitzten in U-Haft - wird vorgeworfen, vier gestohlene Luxusautos - darunter ein schwarzer Porsche Cayenne im Wert von 150000 Euro - von einem Autodieb gekauft und "umfrisiert" zu haben.

Die Masche: Die beiden Männer - ein 47 Jahre alter Ukrainer und ein 34-Jähriger aus Litauen - sollen Unfallwagen mit Totalschäden des gleichen Typs gekauft haben. Die Fahrzeugidentifizierungsnummern (FIN) dieser Schrottkisten wurden dann in die gestohlenen Edelkarossen eingestanzt. Die Folge: Ein Laie erkennt beim Kauf nicht sofort, dass es sich um ein Fahrzeug mit falschen Papieren handelt.

Die manipulierten Autos wurden von diversen Helfershelfern nach Schweden gekarrt. Dort sollen sie unter Vorlage der falschen Papieren und FINs angemeldet und später vor Ort und in Lettland verkauft worden sein. Den Erlös teilten sich die beiden Angeklagten und ihre Helfer, so die Anklage.

Laut Staatsanwaltschaft schlossen sich im Frühjahr 2007 die beiden mitangeklagten Frauen - eine Litauerin (31) und eine Deutsche (43) - der Bande an. Die Litauerin soll für die gestohlenen Fahrzeuge ein Halle in Solingen angemietet haben. Dort wurden die Luxusautos umfrisiert.

Die andere Angeklagte soll mit dem Anmieten großer Lagerhallen betraut gewesen sein. Laut Anklage beteiligte sie sich auch mit 2000 Euro an den Kosten für die Kfz-Manipulationen und die Überführung der Wagen nach Skandinavien. Außerdem kümmerte sie sich um den Ankauf der Schrottfahrzeuge als Dubletten für die Luxuskarossen.

Laut Anklage soll sie auch ihre Wohnung in der Nevigeser Straße als Büro für die Fahrzeugdokumente sowie die in Schweden entwendeten Nummernschilder zur Verfügung gestellt haben.

Die vier Angeklagten schwiegen am ersten Verhandlungstag zu den Vorwürfen. Ein Geständnis würde sich strafmildernd auswirken, ließ die Kammer durchblicken. Den Vier drohen hohe Haftstrafen. Der Prozess ist bis in den August hinein terminiert.

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