Prozess um Kinderpornos und eine Erpressung

Die beiden Angeklagten sollen insgesamt mehr als 30.000 Euro erbeutet haben.

Wuppertal. Kommenden Montag wird zwei 23 und 26 Jahre alten Wuppertalern vor dem Amtsgericht der Prozess gemacht. Sie sollen einen 51-Jährigen mit Kinderpornos erpresst haben. Laut Anklage kannten sich die drei Männer zunächst nur flüchtig. Ab Januar 2009 habe man sich dann regelmäßiger auch zum Sex getroffen - wahlweise in der Wohnung oder im Auto des Opfers. Im Wagen soll es ein Gespräch über den Verkauf jener Kinderpornos gegeben haben.

Der 51-Jährige soll dabei Interesse am Kauf signalisiert haben. Was der Mann nicht wusste: Seine beiden Gäste zeichneten das Gespräch heimlich auf. Weil der Besitz, das Erstellen, das Verbreiten und der Handel mit Kinderpornos verboten ist, hatten die beiden Männer fortan ein Druckmittel in der Hand. Vom 51-Jährigen sollen sie in vier "Raten" im Mai 500 Euro, eine Digital-Kamera und einen USB-Stick, dann im Lauf des Sommers 2500, 10.000, 15.000 und 20.000 Euro gefordert und erhalten haben. Erst als das Duo nochmals - angeblich als letzte Forderung - 25.000 Euro verlangte, ging das mutmaßliche Opfer zur Polizei.

Bei der Geldübergabe wurden die beiden Männer verhaftet. In ihren Vernehmungen sollen die beiden 23- und 26-Jährigen Geständnisse abgelegt haben. Das bewahrte sie vor dem Gang in die U-Haft. Unklar ist bislang, ob die beiden Männer tatsächlich Kinderpornos im Besitz hatten und wie ernst das mutmaßliche Opfer den Kauf des verbotenen Materials gemeint hat. Angeklagt sind jedenfalls nur die beiden vorbestraften jungen Männer - wegen gewerbsmäßiger Erpressung.

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