Profisport braucht professionelle Lösungen

Der Niedergang der Stadt hinterlässt nun auch Spuren in den Sporttabellen. Wer die Wuppertaler Profivereine sucht, der findet sie zumeist am Tabellenende. Innerhalb weniger Stunden ging es am Samstag gleich in drei Sportarten für Wuppertaler Vereine ums nackte Überleben.

Abschied vom Feierabend-Profisport nahm der TV Beyeröhde. Die Handballerinnen werden in Zukunft in Ligen unterhalb der Bundesliga spielen, wo Geld nicht mehr die größte Rolle spielt.

Und das ist gut so, denn ohne finanzkräftige Sponsoren im Rücken sollte sich ein Sportverein wie der TV Beyeröhde auf den Breitensport und die Talentförderung konzentrieren. Die Volleyballer der Titans Wuppertal drehen die Schraube in die andere Richtung. Mit einem herkömmlichen Sportverein haben sie kaum noch etwas gemein, was man nicht uneingeschränkt begrüßen muss.

Zumal Manager Thorsten Westhoff seine Mannschaft zuweilen wie der Chef einer Zeitarbeitsfirma führt. Das mussten zuletzt drei Spieler erfahren, die im Gegensatz zu ihren Mannschaftskameraden allein aus Kostengründen keinen Anschlussvertrag für die Abstiegsrunde zum Saisonende erhalten haben. Sportlich abgestiegen sind am Samstag sowohl der TV Beyeröhde als auch die Titans.

Doch die Titans werden sich im Gegensatz zu Beyeröhde vermutlich in der 1.Bundesliga halten können. Sie übernehmen die Lizenz vom Erstligaaufsteiger Bayer Leverkusen, der für die Titans in der 2.Liga spielt. Das ist aus Sicht der Titans eine erstklassige Lösung, doch in der kommenden Saison sollte den Volleyball-Fans auch wieder erstklassiger Sport geboten werden.

Und der WSV? Auch dem geht angesichts fehlender Einnahmequellen langsam sportlich die Luft aus. Die Zukunft kann nur die Auslagerung des Profibereichs in eine Betriebsgesellschaft sein. Das Mäzenatentum von Friedhelm Runge allein ist angesichts der Veränderungen im Profisport weder eine erstklassige noch professionelle Lösung.

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