Preishammer: Am 1. August wird Gas acht Prozent teurer

Die WSW erhöhen zum zweiten Mal in die Jahr die Gaspreise – und im Herbst droht die nächste Welle.

Wuppertal. Die Wuppertaler Stadtwerke werden die Gaspreise am 1.August erhöhen. Vorstandschef Andreas Feicht erklärte am Montag auf Anfrage der WZ, dass die Preise zwischen sieben und acht Prozent teurer werden. Das bedeutet für die Wuppertaler Verbraucher bereits die zweite Gaspreiserhöhung in diesem Jahr. Zum 1. April hatten die WSW die Gaspreise bereits um sechs Prozent erhöht.

Damit ist das Ende der Fahnenstange für dieses Jahr wahrscheinlich noch nicht einmal erreicht: Andreas Feicht geht davon aus, dass im Herbst der Wuppertaler Gaspreis noch einmal steigen wird - wenn die Ölpreise auf den Weltmärkten nicht signifikant sinken. Laut Feicht sind daran sogenannte Gleitklauseln in den Lieferverträgen schuld, die den höheren Ölpreis mit zeitlicher Verzögerung weiter geben.

Eine Erhöhung der Gaspreise um 40 Prozent, wie sie der parlamentarische Staatssekretär im Umweltministerium, Michael Müller (SPD), angekündigt hatte, hält Feicht indes für "Panikmache". "Das ist völlig überzogen. Ich weiß gar nicht, wie so etwas in die Welt gesetzt werden kann", wunderte sich denn auch der WSW-Chef.

Allerdings räumte Feicht ein, dass die Preissteigerungen noch kein Ende gefunden haben. "Das sieht man doch auch jeden Tag an den Zapfsäulen, die Energie wird teurer."

Für die Wuppertaler Gaskunden, das sind etwa 100000 in der Stadt, ist keine Entwarnung in Sicht. "In den kurzfristigen Prognosen, so über zwölf bis 16 Monate, kann es zu Preisausschlägen nach unten aber auch nach oben kommen", sagt Feicht. Langfristig, da ist er sicher, kennen die Energiepreise nur eine Richtung: "Die Preise werden weiter steigen."

Einen Lichtblick gibt es: Die Preisgarantie für den Strom gilt laut Feicht wie angekündigt bis Ende des Jahres.

Die Stadt Wuppertal sieht sich laut Oberbürgermeister Peter Jung nicht in der Lage, die Preiserhöhungen für Familien mit vielen Kindern sozial abzufedern. Dies seien freiwillige Leistungen und daher für eine Stadt mit einem Nothaushalt nicht gestattet, wie der Oberbürgermeister am Montag erklärte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort