Polizei zieht erst im Sommer um

Eigentlich sollte die neue Wache für den Döppersberg im Januar ins City-Center gezogen sein. Doch technische Probleme führen zu Verspätung.

Polizei zieht erst im Sommer um
Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Auf gepackten Koffern sitzen seit einigen Wochen die Polizeibeamten der Wache Döppersberg. Eigentlich hätten sie zum Jahreswechsel aus dem Köbo-Haus ins benachbarte City-Center umziehen sollen. Doch der Umbau dort ist noch nicht abgeschlossen und könnte sich sogar bis in den Sommer ziehen, da sich laut Polizeipräsident Markus Röhrl der Einbau der Sicherheitstechnik verzögert.

Hinter zwei dicken Stahltüren wird seit Monaten gebohrt und gehämmert. Da schon seit längerer Zeit keine großen Baumaschinen vorgefahren sind, drängt sich für Passanten der Eindruck auf, dass die Baustelle ruht. „Ganz im Gegenteil, dort wird fast rund um die Uhr gearbeitet“, sagt Polizeipräsident Röhrl.

Die Polizeiwache im KöboHaus ist aktuell die meist frequentierte Wache im Bergischen Land. Allerdings hat der neue Besitzer des Köbo-Hauses ganz andere Pläne für das Gebäude, das mit der Schwebebahnstation eine bauliche Einheit bildet. 2019 soll im Köbo-Haus an der neuen Geschäftsbrücke die Innenstadt-Filiale der Stadtsparkasse eröffnet werden. Das Café Cosa ist daher bereits an den Kirchplatz gezogen, während der Mietvertrag der Polizei zunächst bis Ende März verlängert worden ist.

„In den kommenden Wochen wird der Innenausbau abgeschlossen, dann folgt der Ausbau der Fassade. Als letztes Element folgt die Sicherheitstechnik, die in das IT-Netzwerk integriert werden muss“, sagt Röhrl. Beim Einbau der Sicherheitstechnik gebe es Verzögerungen durch Lieferprobleme, so dass es mit dem Termin Ende März knapp werden dürfte. „So fallen Kosten für Mieten an, die wir nicht einkalkuliert haben. Doch bei den komplexen Planungen am Döppersberg haben wir nicht immer das Heft in der Hand.“

Für die Zeit ab dem 1. April gibt es zwei Varianten: Entweder wird der Mietvertrag der Polizei für das Köbo-Haus ein weiteres Mal verlängert, oder es ist ein zeitweiliger Umzug zur Wache am Hofkamp erforderlich. „Ein Umzug wäre mit Einschränkungen für die Kollegen verbunden“, sagt Röhrl. Am Hofkamp würden sich die Beamten Räume und Spinde teilen müssen. Die Gefahr einer Sicherheitslücke sieht Röhrl nicht. Er verweist neben der Wache Hofkampf auf weitere auf der Talsohle.

„Unsere vorbereitende Planung ist gerade erst angelaufen. Wenn wir die Flächen im Köbo-Haus später bekommen, dann wird das in die Planung einbezogen“, sagt Holger Hammes, Sprecher der Stadtsparkasse. An der geplanten Eröffnung ihrer neuen Filiale im Köbo-Haus im nächsten Jahr hält die Stadtsparkasse fest.

Aus dem Blickwinkel des Kriminalisten stellt der Polizeipräsident dem Döppersberg ein gutes Zeugnis aus. „Ein Angstraum wird der neue Döppersberg nicht, denn er ist licht und hell und es gibt dort nur wenige Stellen mit Hinterhofcharakter. Die Menschenmengen werden zwar den einen oder anderen Taschendieb oder Rauschgifthändler, der dort kleinere Mengen verkaufen will, anlocken, aber das ist kein Ort, den wir als kriminogen bezeichnen würden. Wenn man damit pfleglich umgeht, wird das so bleiben.“ Ein Mittel, um dieses Ziel zu erreichen, seien die gemeinsamen Streifengänge von Ordnungsamt und Polizei.

Seit der Eröffnung des Fußweges über die neue Geschäftsbrücke gehen jeweils im Früh- und Spätdienst ein Polizist und ein uniformierter Mitarbeiter des Ordnungsamtes gemeinsam Streife. „Meines Wissens hat es keine bemerkenswerten Zwischenfälle am Döppersberg gegeben“, sagt Carsten Vorsich, Leiter des Ordnungsamtes. „Uniformierte Präsens ist das A und O, um zu verhindern, dass sich ein Ort in die falsche Richtung verändert“, sagt Markus Röhrl.

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