Polizei stellt 200 Kilo Drogen sicher
Aus einer Wohnung an der Uellendahler Straße gingen Sendungen in alle Welt. Am Montag griff die Polizei zu.
Der Wuppertaler Polizei ist am vergangen Montag ein Drogenfund von erheblicher Größe gelungen — einer der größten bisher. Sie deckte an der Uellendahler Straße die Versandzentrale eines Onlinehandels mit Amphetaminen, Ecstasy und Marihuana auf, stellte insgesamt 200 Kilogramm Drogen im Verkaufswert von drei Millionen Euro sicher. Ein 29-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft.
„Das war ein Beispiel hervorragender Kriminalarbeit“, freute sich Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert über den Erfolg der Ermittlungskommission „Zoo“. Auslöser war der Fund mehrer Briefsendungen mit Drogen, die der Zoll im August 2016 sichergestellt hatte. Die Ermittler gingen dann Hinweisen nach, dass ein maßgeblicher Drogenhändler im Darknet von Wuppertal aus agiert. Im November begannen die Ermittler mit Observationen und beobachteten, dass in Briefkästen an der Uellendahler Straße und an der Hauptpost am Platz am Kolk jeweils 40 bis 50 Versandtaschen eingeworfen wurden. Die Polizei ließ die Briefkästen öffnen und fand in den Versandtaschen DVD-Hüllen, gefüllt mit vakuumverpackten Drogen.
Am Montag, 13. November, kurz nach 6 Uhr stürmten Sondereinsatzkommandos (SEK) drei Wuppertaler Wohnungen, darunter die, von der aus die Briefkästen angefahren wurden: An der Uellendahler Straße fanden sie die Versandzentrale, eine spartanisch eingerichtete Wohnung, wo in Regalschubfächern unterschiedliche Drogen in unterschiedlichen Formen zum Verpacken und Versenden bereit lagen, darunter Ecstasy-Tabletten in verschiedenen Farben, Kokain, Methamphetamin-Brocken oder Haschplatten. Die Beamten beschlagnahmten außerdem Computer, Laptops und mobile Datenträger.
Das SEK erschien auch an einer Wohnung in der Tiergartenstraße (nach der auch die Ermittlungskommission „Zoo“ heißt). Dort wohnt der hauptverdächtige 29-Jährige, der auch Mieter der Wohnung an der Uellendahler Straße ist.
Überrascht wurden nicht nur er, sondern auch seine Lebensgefährtin und das gemeinsame Kind im Kleinkindalter. Die Frau habe durchaus so gewirkt, als ob sie bisher nichts von den illegalen Geschäften ihres Partners wisse, sagte Baumert. Der 29-Jährige ließ sich widerstandslos festnehmen. Er sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. Bisher hat er sich nicht zu den Vorwürfen geäußert.