Wuppertal Polizei ist mit Maschinenpistolen unterwegs

Nach Anschlägen von Paris gab es einen Erlass vom Innenministerium. Bisher kein Einsatz.

Wuppertal: Polizei ist mit Maschinenpistolen unterwegs
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Wuppertal. Spätestens seit dem Amoklauf von München und dem Durcheinander im Internet über die Anzahl der Schützen und Schauplätze ist klar, dass die Menschen empfindlich geworden sind für die Angriffe auf das öffentliche Leben und unsere Gesellschaft. Das treibt zuweilen seltsame Blüten. So auch jetzt. Denn online kursiert die Meldung, die Polizei in Wuppertal habe seit den Angriffen in München in jedem Streifenwagen eine Maschinenpistole dabei. Die Beamten und Bürger seien ängstlicher, heißt es im Internet.

Auf Anfrage bei der Polizei zeigt sich aber ein differenziertes Bild. Anja Meis, Sprecherin der Polizei Wuppertal, bestätigte zwar, dass die Beamten in jedem Streifenwagen ein Maschinengewehr mit sich führen. „Das ist aber schon seit den Anschlägen in Paris im November 2015 so.“ Sie wundert sich deswegen über die aktuelle Meldung.

Meis sagt, die zusätzliche Bewaffnung gehe auf einen Erlass des Dienstherren, Innenminister Ralf Jäger (SPD,) zurück. Eine zeitliche Begrenzung des Erlasses sei ihr nicht bekannt, so Meis. Das Innenministerium bestätigte das. Der Sprecher für Polizeiangelegenheiten, Wolfgang Beus, sagt, dass der Erlass des Innenministers vom November 2015 nach wie vor Gültigkeit habe.

Meis erklärt, dass sich an sich nichts weiter an der Ausstattung der Polizei geändert habe. Die Beamten hätten generell weiterhin ihre Dienstwaffe, eine Schutzweste, Pfefferspray und einen Schlagstock dabei. Zudem gebe es eben pro Wagen eine Maschinenpistole. „Die ist aber im Wagen gesichert und weggeschlossen.“

Die Waffen seien grundsätzlich nur für Amok-Lagen und Terrorangriffe vorgesehen und bisher nicht zum Einsatz gekommen. „Bisher mussten wir die Maschinenpistolen noch nicht aus dem Wagen holen“, versichert Meis. Die Waffen seien auch nicht für Einsätze wie die Sicherung von Großveranstaltungen vorgesehen, betont sie.

Für solche Ereignisse gebe es aber durchaus einen Mehrbedarf an Einsatzkräften, erklärt Meis. Aktuell seien mehr Beamte und Zivilkräfte auf Festen wie dem Elberfelder Cocktail. „Aber mit Augenmaß“, so Meis. Es sei wichtig, dass die Polizei präsent sei und sich als ansprechbar präsentiere. Wobei Meis das mehr auf „alkoholbedingte Einsätze“ bezieht als auf bisher aufgetretene Terrorwarnungen.

Die gebe es auch. „Die Menschen sind schon sensibler bei Taschen oder anderen verdächtigen Gegenständen“, sagt Meis. Aber mehr Einsätze habe es deswegen nicht gegeben, versichert sie.

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