Soziale Netzwerke : Service oder Wahlkampf? Politiker streiten über Social Media beim OB
Künftig soll es zwei Leute im Büro des Oberbürgermeisters geben, die Facebook, Twitter und Instagram mit Informationen aus dem Rathaus füllen.
Die Stadt Essen macht es bereits seit fünf Jahren. Jetzt will Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD), dass auch die Stadt Wuppertal ihre Bürger per Facebook, Twitter und Instagram informiert. In der Runde der Dezernenten setzte der OB sich dem Vernehmen nach jetzt per Gemeindeordnung durch. Demnach kann er eine Entscheidung auch gegen den Willen der Dezernentenmehrheit fällen. So ist es nach Informationen der WZ jetzt geschehen. Es geht um zwei Stellen, die neu eingerichtet werden sollen, eine davon muss erst noch geschaffen werden, die zweite soll das Presseamt zusteuern. Mucke will, dass das Rathaus moderner kommuniziert. Dazu sollen zwei Mitarbeiter von seinem Büro aus künftig die Social-Media-Kanäle befüllen. Die Inhalte sollen die jeweiligen Geschäftsbereiche liefern.
Dort ist die Idee dem Vernehmen nach nicht uneingeschränkt auf Widerhall gestoßen. Schließlich müsse irgendwer die Informationen einsammeln, und dazu fehle es den Geschäftsbereichen schlicht an Personal. Dieses Argument hat Mucke in den Wind geschlagen. Nun muss der Personaldezernent Johannes Slawig (CDU) einen geeigneten Kandidaten im Presseamt finden und der Stadtkämmerer Johannes Slawig muss das Geld für eine weitere Stelle im Stab des Oberbürgermeisters finden. „Das wird schon gehen“, sagt Slawig, der selbst mit Mucke und gegen die Dezernenten Stefan Kühn (Soziales, Schule), Matthias Nocke (Sicherheit, Ordnung, Sport und Kultur) sowie Frank Meyer (Bauen, Planen, Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr) gestimmt hat. Aber der Kämmerer räumt auch ein, dass die Angelegenheit sich ein wenig hinziehen könne.
Grüne kritisieren
mangelnde Transparenz
In Essen ist bereits seit fünf Jahren Gegenwart, was für Wuppertal noch Zukunft darstellt. In der Ruhrgebietsmetropole erreicht die Facebook-Seite der Stadt gut 24 000 Bürger. Die Grundansprache ist jugendlich, auf der Facebook-Startseite Essens wird der Nutzer grundsätzlich geduzt und freundlich auf Verhaltensregeln hingewiesen. Der Umgangston in Sozialen Netzwerken kann sehr rau sein. Das wollen die Stadt Essen und ihr amtierender Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) nicht. Aber sie wollen jüngere Leute mit Informationen aus dem Rathaus erreichen.