Plattkaller: Lore Duwe und der Theodor im Fußballtor

Wuppertals Plattkallerin kann auch anders: Mit dem Multitalent in die 50er.

Wuppertal. Eine Zeitreise in die goldenen 50er Jahre erlebten am Dienstagabend die Besucher des Brauhaussaals, als Wuppertals prominenteste "Plattkallerin" Lore Duwe zusammen mit Entertainer Johannes Schlottner und instrumentaler Unterstützung ihre Revue "Der Theodor im Fußballtor" zum Besten gab.

Mit einer bunten Mischung aus altbekannten Schlagern in Erinnerung an musikalische Ikonen wie Marilyn Monroe, Caterina Valente und Mona Baptist, viel Charme und der nötigen Prise Humor, gelang es dem Ensemble eine Brücke zu schlagen zwischen Nachkriegszeit und Wirtschaftsaufschwung. "Den Titel des Abends haben wir bewusst in Anlehnung an die bevorstehende Fußball WM gewählt", erklärt Duwe. So kamen Fußballer sowohl mit dem Titelsong, als auch der ein oder anderen Anekdote über das Wunder von Bern auf ihre Kosten. "Es gab schließlich nicht nur traurige Stimmung in der Nachkriegszeit und die traurige Stimmung, die vorherrschte, haben wir humorvoll aufgearbeitet", so die Zeitzeugin weiter über die schweren und zugleich aufregenden Jahre.

So kam Bundeskanzler Konrad Adenauer zu Wort bevor im bunten Hularock im Zuge des neu aufkommenden Reisefiebers der 50er Jahre an den Itsy-Bitsy-Teenie-Weenie-Honolulu-Strand-Bikini, erinnert wurde.

"Man kann kaum ruhig auf seinem Platz sitzen bleiben", sagte Cornelia Richter, eine der Zuschauerinnen vergnügt, während sie im Takt mitwippte. Genau darum ging es dem Ensemble. "Wir wollen keine steife Veranstaltung, wir wollen das Publikum mitreißen", erklärten sie. "Bei uns ist alles erlaubt, singen, zwischen rufen, tanzen, die Zuschauer sollen tun, wonach ihnen ist."

Für ein bisschen Zeitgeschichte war Johannes Schlottner zuständig, die immer wieder musikalisch aufgearbeitet wurde von Lore Duwe und den Musikern.

Highlight des Abends: Die Hauptdarstellerin jodelte. Wer in den knapp zwei Stunden Programm nicht ohnehin schon davon überzeugt war, dass die Entertainerin, die seit mehr als 40 Jahren auf der Bühne steht, mit ihrem Facettenreichtum immer wieder für eine Überraschung gut ist, bemerkte es spätestens beim Jodelsolo des Multitalents.

"Es ist in dieser Gegend vielleicht ungewöhnlich, dass jemand jodeln kann, aber wer sein Publikum immer wieder begeistern möchte, muss sich eben immer wieder etwas einfallen lassen", kommentierte Duwe ihren Auftritt.

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