Plattkaller-Geschichten aus "Crounenberg"

Die Striekspöen gaben sich höchstpersönlich die Ehre und versorgten die Plattkaller mit neuen bergischen Ohrwümern.

Wuppertal. "Een mol is keenmol”, sagten sich unzählige Sprachliebhaber und kamen am Dienstag im Rex-Theater zusammen, um nach diesem Motto platt zu kallen. Entertainerin Lore Duwe, mit üblichem Temperament und im heißen Tiger-Lore-Look, hatte dieses Mal schweres Geschütz aufgefahren.


Da waren Kabel über Kabel, Bassgitarre, Keyboard, Schlagzeug - denn es gab hohen Besuch: Die Striekspöen erschienen zum Plattkallerabend, um die Lieder ihrer neuen CD zum Besten zu geben. Schon nach den ersten paar Takten war eines klar: Neue bergische Ohrwürmer sind entstanden.


Die Stimmung unter den Lokalpatrioten war "toff”, sie sangen und klatschten mit. Höhepunkt des Abends war das Ehrenlied über "Minna Knallenfalls”, die drall und prall mitten in Elberfeld steht und "so ’ne Pfanne hat, dat de dranpaken wills”.

Das müssen sich wohl viele schon gedacht haben, denn "de Fot is blank”. "De schönste Fot von Elberfeld” hat wahrlich internationale Größe - zumindest in den Augen der Anwesenden. Natürlich kamen auch die Kaller nicht zu kurz. Erika Schneider berichtete von der Fahrt "mitte Fähre”, bei der "en shit Weder woar” und sie "de Schaukelei om Water nit verdrogen” konnte und schließlich "inne Biskaya mit Windstärke 10” besonders Wodka in Mengen "geholpen het”.


Heinz Oelfke hat bei "nem dicken Platzregen sinen Paraplü to Hus geloten.” Endlich Schutz unter einer "Öwerdachung” gefunden, musste er wieder in den Regen flüchten, da "en ölles Mütterken, mit nem knatschgelen opgespannten Regenscherm aangetrippelt kam und en vergnöchlich grinsend ankeekt, ohne uttoweichen: Dat Scherm darf nit naat werden, dat es nämmich neu.”


Von der 16-jährigen Matta erzählt Bezirksvorsteherin Ingeborg Alker aus "Crounenberg”. "Es em Dorpe Kermße (Kirmes) woar, und de Mouder sagte: Komm nit spät hiem und hault dech van den Konden dännen, die duogen nix!” Schwindelig "vam Partiewagendrehn”, war es um "Mouders Roatschlag” geschehen.


Was dann passierte, "dat es jo kloar ñ nit alltelang te verheimlichen woar". Und so ging auch der Plattkallerabend mit etlichen lustigen Geschichten zur Neige. "Da säh noch eener, vi Wuppertaler hätten keenen Humor.”

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